Für 2019 wurde eine schwächelnde Weltwirtschaft vorhergesagt. Zwar flaute die Konjunktur im ersten Halbjahr ab, und ebenso viele Aktienmärkte, aber insgesamt übertraf sie die Erwartungen. US-Unternehmen beweisen sich stabiler als gedacht. Auch China kann sich, trotz dem Handelsstreit, gut behaupten. Lediglich Europa zeigt Nachholbedarf.

Unsicherheit bleibt bestehen

Doch nur weil sich die Weltwirtschaft halbwegs stabil verhält, steht sie noch lange nicht auf sicherem Boden. Allein wegen der Streitigkeiten zwischen den USA und China, wissen die Börse nicht so Recht, in welche Richtung sie tendieren wollen.

Im Juli zeichnete der „Welt-Index der Konjunkturdaten“ eine abermals solide Entwicklung ab. Ihm gegenüber steht der leicht negative „Index der Markterwartung“. Alle Augen sind nicht nur auf den Handelsstreit gerichtet. Baldige Entscheidungen der US-Notenbank sowie der Europäischen Zentralbank, werden Einfluss auf die Stimmungsbarometer nehmen.

Die größten US-Indizes schafften es im Juli nahe ihrer Rekordwerte zu notieren. Damit können wir zufrieden sein, nachdem die aktuelle Berichtssaison ein weniger gutes Bild abgezeichnet hat.

Um 2,1 Prozent mehr ging es für das Bruttoinlandsprodukt der USA nach oben. Kein Vergleich zum Vorjahresniveau, aber weiterhin ein Aufwärtstrend. Für die vielen politischen Unsicherheiten, schlagen sich die meisten Wirtschaftsdaten sehr wacker.

Hierzu zählt auch der US-Arbeitsmarkt, welcher mit 3,7 Prozent Arbeitslosigkeit nur geringfügig zunahm. Der Einzelhandel gewann um 0,4 Prozent zum Juni, sodass die inländische Konjunktur der USA positiv gestimmt bleibt. Insgesamt deutet alles auf einen gemäßigten Erholungskurs hin.

China und Europa

Obwohl in letzter Zeit viel Negatives über das Reich der Mitte berichtet wird, bleibt die Volksrepublik auf Kurs. Sie backt seit Monaten kleinere Brötchen und gibt sich mit 6,2 Prozent Wachstum zufrieden. China produziert im Industriesektor wieder mehr (+6,3 Prozent). Allerdings ist die Verschuldung des Landes auf etwa 271 Prozent der Wirtschaftsleistung angewachsen.

Europa sitzt im Handelsstreit zwischen den Stühlen. Die USA hat bereits Strafzölle verhängt und chinesische Investoren wollen hier künftig weniger investieren. Viele gestandene Unternehmen, bspw. die Deutsche Bank oder Lufthansa, müssen sich anpassen.

Immerhin hat die Industrieproduktion in Europa um 0,9 Prozent zugelegt. Positive Erwartungen an die Konjunktur nahmen ebenso leicht zu. Allerdings bleibt das Gesamtbild weiterhin eingetrübt.