Wegen Corona und dem Handelsstreit mit China, sind sie ein wenig in Vergessenheit geraten. Die Rede ist von den US-Strafzöllen gegenüber europäischen Ländern. Sie bestehen weiterhin und nun wurde die Liste um einige Produktgruppen erweitert. Die USA wollen damit den Druck erhöhen, damit die EU auf das zu große Handelsdefizit reagiert. Doch von hier kommt in erster Linie eine Warnung.

Neue US-Strafzölle ab 1. September 2020

Insgesamt umfassen die Strafzölle nun bald einen Wert von 7,5 Milliarden US-Dollar. So die Zusammenfassung vom US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer. Ab dem 1. September ergeben sich ein paar Veränderungen. Marmeladen aus Deutschland und Frankreich kommen hinzu. Währenddessen schaffen es Kekse aus Großbritannien sowie griechischer Käse von der Liste.

Aber was hat das mit dem Flugzeugbauer Airbus zu tun? Nun, die USA spricht von rechtswidrigen Subventionen, um Airbus einen Vorteil gegenüber Boeing zu verschaffen. Weshalb die USA im vergangenen Oktober mit den ersten Strafzöllen begann. Deren Satz von bis zu 25 Prozent bleibt derweilen erhalten. Getroffen hat es Wein, Parmesan und die Importe von Flugzeugen. Am stärksten involviert sind dabei Deutschland, Frankreich, Italien sowie Spanien.

Ende 2019 gab die Welthandelsorganisation (WTO) den Weg frei, um eben jene Strafzölle durch die USA verhängen zu dürfen.

Ende Juni angekündigt

Nun gab es in den Berichterstattungen der vergangenen Wochen kaum Platz für dieses Thema. Ende Juni gab es bereits die Ankündigung. Airbus wird von Deutschland, Großbritannien, Frankreich und Spanien subventioniert. Weil Washington keine angemessene Reaktion feststellte, hat es nun den 1. September als Stichtag ernannt.

Obgleich die EU mehrfach vor den negativen Folgen für beide Seiten gewarnt hatte. Am meisten stört die Politiker dabei die schiere Willkür, mit welcher hier vorgegangen wird. Die USA solle nicht denken, jedes halbe Jahr die Strafzölle nach Belieben ändern zu können, ohne Konsequenzen zu erhalten.

Zugleich ist EU-Kommissar Phil Hogan darum bemüht, einen Handelsstreit zwischen der USA und Europas zu verhindern. Parallel dazu wartet die EU noch auf eine Bewilligung bei der WTO. Denn auch Boeing erhielt Subventionen seitens der USA. Vermutlich im Herbst gibt es grünes Licht, um milliardenschwere Maßnahmen ergreifen zu dürfen.