Für den US-Arbeitsmarkt geht es immer weiter bergauf bzw. bergab, wenn man den Chart betrachtet. Die Beschäftigung nimmt zu, die Quote rutschte seit langen mal wieder unter sechs Prozenten im September. Die Notenbank Federal Reserve gerät damit unter noch stärkeren Druck, denn die Politik des billigen Geldes macht nun noch weniger Sinn.

Sechs-Jahres-Tief

In diesem Fall ist es eine positive Talfahrt, denn die US-Konjunktur brummt und die Zahl der Beschäftigten ist so hoch, dass die Arbeitslosenquote extrem niedrig ist. Weitere 0,2 Prozent wurden im Vormonat abgebaut, womit die Quote bei nur noch 5,9 Prozent liegt, hiess es aus Washington. Wir denken zurück an den Beginn der Finanzkrise mit der Investmentbank Lehman Brothers.

Das gute Niveau von 2008 ist nun wieder da, im September gab es 248.000 neue Jobs, sehr zur Überraschung der Experten. Diese hatten mit „nur“ 210.000 zusätzlichen Stellen gerechnet. Derzeit starke Branchen sind der Einzelhandel, der Service-Bereich und das Gesundheitswesen. Die Zahl der neuen Stellen im August korrigierte man zudem von 38.000 rauf auf 180.000.

Arbeitslos sind in den USA nun noch 9,3 Millionen Menschen, 329.000 weniger als zuvor. Ähnlich wie in Deutschland, wird der Begriff „Beschäftigung“ aber auch weit gedehnt. Allein 7,1 Millionen Menschen akzeptierten eine Teilzeitstelle, um wieder irgendwie einen Lohn zu erwirtschaften. Viele suchen zeitgleich immer noch nach einem Vollzeitjob.

Alles in Allem sind das gute Aussichten, wobei nun die Saisonarbeit in der Landwirtschaft ihrer Winterpause entgegensteuert. Nun warten alle nur noch auf die Fed!

Vorzeitiger Fed-Entscheid erwartet

Die US-Notenbank Federal Reserve muss abermals Auskunft darüber geben, warum der Leitzins weiterhin so niedrig bleibt. Der Anstieg der Beschäftigung und Konjunktur sind gute Gründe für eine Zinsanhebung. Der nächste Zinsentscheid steht am Ende des Monats an. Angeblich wird am Ausstieg aus den Niedrigzins-Jahren vorbereitet. Zeitgleich werden Milliarden zum Aufkaufen der Staatsanleihen investiert. Dennoch dürfte es vor 2015 keine Erhöhung des Leitzinses geben. Die jüngsten Konjunkturdaten sind positiv, müssen sich aber auch noch in den Wintermonaten behaupten. Die Fed scheint deshalb die nächsten Monate abzuwarten, um den Durchschnitt bilden zu können.