Seit dem 9. Februar 2017 bekleidete Jeff Sessions das Amt des obersten US-Justizministers. Dort hätte er für gewöhnlich noch lange gearbeitet, aber US-Präsident Donald Trump wollte ihn ersetzen. Gesagt, getan. Sessions musste unfreiwillig abdanken. Somit verschwindet einer der härtesten Marihuana-Gegner aus den poltischen Reihen. Was den Branchenaktien zu einem Sprung nach oben verhalf.

Ein Segen für die Branche

Der US-Justizminister hatte sich von Anfang an gegen die Legalisierung von Marihuana ausgesprochen. „Gute Menschen rauchen kein Marihuana“, erklärte er bereits 2015. Dieses Statement untermauerte er in den folgenden Jahren. Per Bundesgesetz sind Anbau und Konsum weiterhin verboten. Jedoch können einzelne US-Staaten ihre eigenen Gesetze auf den Weg bringen. Missouri und Utah erklärten das Gewächs bspw. frei für medizinische Zwecke. Michigan ging noch weiter und erkannte Marihuana als Genussmittel an.

Der Abgang von Sessions gilt als Segen für die Branche. Für ihn sei Marihuana „nur etwas weniger schlimm als Heroin“. Weshalb er zum Jahresbeginn ein härteres Vorgehen angeordnet hatte. Bundesbehörden sollten daraufhin Vergehen für Anbau, Besitz und Handel stärker bestrafen.

Trump drängte zum Abgang

Einer der größten Kritiker ist damit seiner Macht enthoben. US-Präsident Donald Trump war kein großer Freund von ihm. Er wird lieber eine Person aus seinen eigenen Reihen für diesen Posten einsetzen. Sessions fehlt und somit auch ein hohes Risiko für die Marihuana-Industrie in Nordamerika.

Anleger hatten dies beobachtet und sofort reagiert. Sie investierten schlagartig hohe Summen und verhalfen damit den bekannten Firmen zum Aufschwung. Canopy Growth, Tilray und Aurora Cannabis erzielten ein dickes Plus an der Börse. Tilray schaffte es mit über 30 Prozent mehr den Handelstag zu beenden.

„Wir danken Justizminister Jeff Sessions für seinen Dienst und wünschen ihm alles Gute“, erklärte Trump in einem Tweet. Der gezwungene Rücktritt nach den Zwischenwahlen wird insgeheim als strategischer Schachzug verstanden. Er dürfte die Ermittlungen wegen der etwaigen Russland-Affäre erschweren. Vorerst wird der bisherige Stabschef Matthew Whitaker den Posten übernehmen.