Der Technologie-Konzern Hewlett Packard hat mit unerwartet hohem Gewinn überrascht. Das zweite Geschäftsquartal zeigte, dass man trotz Absatzproblemen im PC-Geschäft immer noch vernünftig wirtschaften konnte. Das hat allerdings auch seinen Grund.

PCs und Drucker wenig gefragt

Es bleibt dabei, Computer und Drucker sind wenig beliebt, die Verkaufszahlen liegen brach. Das spürt man auch bei Hewlett Packard (HP) deutlich. Der Umsatz brach im zweiten Geschäftsquartal weitere elf Prozent ein und ging damit auf 11,6 Milliarden US-Dollar zurück. Der Gewinn verlor ähnlich viel und notierte bei 660 Millionen Dollar. Der Ertrag fiel damit höher aus als erwartet, was auf das aggressive Einsparen von HP zurückzuführen ist. Weil die Analysten positiv überrascht wurden, gaben sie der Aktie von HP nach Börsenschluss einen Aufschwung von zwei Prozent.

Die Kostenbremse funktioniert. Ende April liessen sich die Ausgaben um knapp 10 Prozent drücken. 10,75 Milliarden Dollar stehen nun noch in der Bilanz. Für das gesamte Jahr plant man über eine Milliarde Dollar im Vergleich zum Vorjahr sparen zu können, so Konzernchef Dion Weisler von HP.

Erfolg auf Kosten von Arbeitsplätzen

Wie erreicht man eine solch erhebliche Kostensenkung am schnellsten? Indem man das Unternehmen schlanker strukturiert und das bedeutet den massiven Stellenabbau. HP hatte binnen der nächste drei Jahre die Kündigung von 3.000 Stellen angekündigt. Im Februar veröffentlichte der Konzern, dass dieses Ergebnis schon im laufenden Geschäftsjahr erreicht wird. HP kann es also mit den Entlassungen gar nicht schnell genug gehen.

Auch wenn sich die Ausgaben weiter senken lassen, so drückt HP doch die Gewinnprognose für 2016. Das Ergebnis pro Aktie dürfte vier Cent geringer ausfallen und somit bei 1,65 Dollar stehen.

Seit Ende letzten Jahres hat sich HP gesplittet. Der Vertrieb von PCs und Druckern wurde kombiniert sowie von Server- und Speicherdienstleistungen getrennt. Die beiden letzten vereint Hewlett Packard Enterprise (HPE) unter einem Namen. Hier wurde am Dienstag ein Umsatzplus von knapp einem Prozent verkündet. Geplant ist ausserdem die Abspaltung vom Dienstleistungsgeschäft und die Fusion mit dem Konkurrenten Computer Sciences.