Der heiss umstrittene Fahrdienst-Vermittler Uber wollte expandieren. Während wegen dem Angebot gestritten wird, erhält die App eine weitere Milliarde Euro von Investoren. Uber bleibt damit der Überflieger und nach einem erfolgreichen Start, kann nun mit einem dicken Geldpolster die Erweiterung angestrebt werden.

Ein Hype ohne Ende

Lange Zeit war das Taxi-Geschäft alternativlos. Wer ohne eigenes Fahrzeug von A nach B wollte, der hatte nur die Wahl zwischen dem Bus oder dem Taxi. Letzteres wurde bevorzugt, da dieses einen genau am Ziel absetzte. Doch Uber stellt nun alles auf den Kopf, manche Investoren sprechen sogar von einer Revolution. Rund eine Milliarde Euro haben sie dafür springen lassen, erklärte Firmenchef Travis Kalanick. «Diese Finanzierung wird Uber substanzielle Investitionen ermöglichen, insbesondere in der Asien-Pazifik-Region.»

Und damit hat er auch schon eine der Zielregionen angesprochen, die Uber als nächstes anvisiert. Doch die endgültige Summe steht noch nicht einmal fest. Laut dem Magazine „Fortune“ sollen sich noch weitere Geldgeber dazugesellen, sodass 1,8 Milliarden Dollar bereitstehen könnten. Mit dem Einsammeln der Finanzspritzen wurde die Investmentbank Goldman Sachs beauftragt. Ausgangspunkt zur neuen Finanzierung war eine Bewertung von 40 Milliarden Dollar des Fahrdienstes.

Uber in über 50 Ländern aktiv

Wer die App schon einmal genutzt hat, der nimmt womöglich an, dass sie nur im deutschsprachigen Raum funktioniert, aber falsch gedacht. Bereits jetzt kann die Uber-App in mehr als 50 Ländern zum Finden eines schnellen Fahrdienstes abgerufen werden. Bei der letzten Bewertung im Juni hatte Uber schon 17 Milliarden erzielt, nun etwa das 2,5-fache. Die Geldgeber haben sich schon überlegt, ob man mit der Anwendung nicht nur das Taxi-Geschäft umstellen, sondern auch im Logistikbereich ansetzen könnte.

So rasant hat sich ein Unternehmen sehr selten entwickelt, weshalb so viele Investoren einen Teil vom Kuchen abhaben wollen. Uber liegt derweilen aber noch im Clinch mit Behörden und Taxi-Unternehmen, die dem Unternehmen einen unfairen Wettbewerb vorwerfen. Doch davon lassen sich die Betreiber und Investoren nicht abbringen. Uber-Chef Kalanick gestand auch ein paar Fehler ein: «Fehler zu erkennen und aus ihnen zu lernen, das sind die ersten Schritte. Zum Glück ist rasches Handeln etwas, wo Uber glänzt, und wir werden in den nächsten Monaten Veränderungen vornehmen.»