Der kleine weiße Flugkünstler auf blauem Hintergrund entpuppte sich bislang als Pechvogel. Doch nun gelang es Twitter endlich schwarze Zahlen zu schreiben. Das zurückliegende Quartal hebt die Stimmung. Doch wirkt sich hier nur die US-Steuerreform positiv aus oder entsteht hier die nachhaltige Wende des Unternehmens?

Twitter verdient endlich Geld

Einen straffen Sparkurs verfolgte der Kurznachrichtendienst schon seit geraumer Zeit. Im vierten Quartal sollen sich dessen Effekte, sowie ein gute laufendes Werbevideo-Geschäft, dementsprechend stark ausgewirkt haben. Damit konnte ein Überschuss von knapp 91 Millionen Dollar erwirtschaftet werden. Im Vergleich zum letzten Quartal in 2016, endlich ein Gewinn. Damals musste Twitter nämlich noch 167 Millionen an Verlust deklarieren.

Perfekte Nachrichten für die angeschlagenen US-Börsen. Sie ließen das Wertpapier vorbörslich um 17 Prozent nach oben springen. Was den Trend der letzten zwölf Monate unterstützt und ein Plus von 47 Prozent bedeutet. Ein überdurchschnittliches Wachstum am derzeitigen Börsenmarkt.

Seit zwölf Jahren hat der Service auf diesen Moment hingearbeitet. Manche Investoren warfen deshalb frühzeitig das Handtuch. Jene die geblieben sind, belohnt Twitter nun endlich. Mit dem Einsparen sei man aber noch nicht am Ende, wie Chef Jack Dorsey erklärte.

2018 soll das große Jahr für Twitter sein. Vom am Boden liegenden Pechvogel zum Phönix aus der Asche.

Was hat die Trendwende bewirkt?

Der Kurznachrichtendienst schaffte vor kurzem die Begrenzung von 140 Zeichen ab. Außerdem wurden Vereinbarungen mit Sportveranstaltern, Konzertorganisatoren und Pressekonferenzen getroffen. Sie wurden live auf Twitter übertragen. Ideen scheinbar Früchte tragen, aber doch dem Ursprungsgedanken von Twitter widersprechen.

Aber alles ist gut, wenn es dem Umsatz dient. Auch der stieg, wenngleich „nur“ um zwei Prozent auf 731 Millionen Dollar.

Wehklagend musste der Konzern aber auch über rückläufige Nutzerzahlen berichten. Im Heimatmarkt, den USA, ging diese von 69 auf 68 Millionen zurück. Weltweit nutzen etwa 330 Millionen Konten den Dienst pro Monat. Darunter befindet sich leider auch tausende von Bot-Profilen. Softwares welches automatisch Nachrichten, zumeist Werbung, posten und dem Unternehmen ein Dorn im Auge sind.