Es pfeifen die Vögel von den Dächern, könnte man beim Kurznachrichtendienst Twitter so sagen. Zwar wächst das Unternehmen weiterhin, doch den Anlegern wohl nicht schnell genug. Auch auf dem Papier macht Twitter keine gute Figur und deshalb lassen die Anleger die Aktie fallen.

Im Sinkflug an der Börse

Das Positive immer zuerst, im ersten Quartal hat Twitter ein gutes Wachstum hingelegt. Ein Umsatzplus von 74 Prozent sollte Anlass zur Freude geben, immerhin steht man damit bei 436 Millionen US-Dollar. Jedoch wollten die Analysten über 20 Millionen mehr sehen, obwohl Twitter selbst nie so viel prognostiziert hatte. Im zweiten Quartal sollen nun bis zu 485 Millionen Dollar drin sein, Analysten würden sich über 538 Millionen Dollar freuen. Realität und Wunschdenken gehen hier weit auseinander. Ihre Enttäuschung zeigten die Aktionäre dann endgültig beim Lesen der Jahresvorschau. Statt der gewünschten 2,37 Mrd. Dollar werden es maximal 2,27 Mrd. Dollar, erklärte Twitter.

Das Unternehmen setzte die Aktie für kurze Zeit aus und nach ihrem Wiedereinstieg ging es gleich um 21 Prozent nach unten. Die Expansion kostet immer noch viel Geld und so bleiben die Bücher in den roten Zahlen. Das erste Quartal war von Verlusten in Höhe von 162,3 Millionen Euro gekennzeichnet, noch mehr als im Vorjahr. Einen Verlust von 25 Cent je Aktie hatte auch niemand erwartet. Nach der Bereinigung verdiente Twitter immerhin noch 7 Cent je Aktie, statt der 4 Cent die vorhergesagt wurden.

Twitter erweitert sich

Dennoch legt Zwitter hinsichtlich der Nutzerzahlen zu. In nur drei Monaten ging es um 18 Prozent rauf, nun sind 302 Millionen Nutzer auf der Seite angemeldet. Twitter hat die Registrierung vereinfacht, Gruppenchats eingeführt und noch andere Erweiterungen vollzogen, sodass der Kurznachrichtendienst länger zum Verweilen einlädt. Das scheint auch zu funktionieren, jedoch waren die Einnahmen bestimmter neuer Produkte nicht so hoch wie erhofft.

Doch Twitter stellt weiter viel Geld für sein Marketing bereit, damit das Wachstum jetzt nicht abbricht. Eine Partnerschaft mit Googles DoubleClick-Plattform wurde eingegangen und man hat das Marketing-Unternehmen TellApart gekauft. Mal sehen wie es weiter geht?