Ein weiteres Wahlversprechen von US-Präsident Donald Trump nimmt Form an. Banken können aufatmen, denn der Dodd-Frank-Act erhält eine Entschärfung. Vom Senat und Repräsentantenhaus gab es grünes Licht. Eine andere Richtlinie bleibt jedoch bestehen.

Zehn Jahre nach der Krise die erste Lockerung

Unter der Führung von Donald Trump sollen Banken nicht mehr so stark reguliert werden. Zehn Jahre nach Beginn der Finanzkrise, lockert der US-Präsident deshalb die Kontrollmechanismen für die Geldhäuser. Erst der Senat, dann das Repräsentantenhaus stimmten dem zu. Das Aufweichen vom Dodd-Frank-Gesetz soll es vor allem kleinen Geldinstituten und kommunalen Kreditgebern leichter machen. Künftig können sie mehr Geld verleihen und somit die Konjunktur mittels mehr Investitionen anregen.

Großbanken bleibt dagegen der Eigenhandel auf eigene Rechnung untersagt. Trotzdem werten dies Trump und seine Unterstützer als einen Erfolg. Bei der Verbraucheraufsicht bleibt alles beim Alten. Sie besitzt weiterhin die gewohnten Befugnisse. Unangetastet bleibt ebenso die „Volcker Rule“. Sie schreibt den Wall-Street-Banken vor, keine riskanten Finanzwetten auf eigene Rechnung zu versuchen. Donald Trump konnte damit nur einen Teil seiner Wahlversprechen in diesem Sektor einlösen. In dieser Woche könnte es noch zur Unterzeichnung durch den Präsidenten kommen.

Was wird sich ändern?

Mit dem „Dodd-Frank-Act“ ordnete sich der US-amerikanische Finanzmarkt neu. Plötzlich galten auch kleinere Banken als „systemrelevant“. Gemeint sind damit alle Geldhäuser mit einer Bilanzsumme von 50 Milliarden US-Dollar. Eben diese Schwelle hebt Trump nun auf 250 Milliarden Dollar an. Zeitgleich dürfen Banken mit einem Aktivvermögen von weniger als zehn Milliarden Dollar leichter Kredite vergeben und handeln.

Nachdem in 2008 die Investmentbank Lehman Brothers ihren Zusammenbruch erlitt, begann die Finanzkrise. Viele Geldhäuser folgten dem negativen Beispiel. Es bedurfte 700 Milliarden Dollar aus Steuergeldern und Liquiditätsgarantien, um Schlimmeres zu verhindern. Weshalb der „Dodd-Frank-Act“ vor einer Wiederholung dieses Szenarios schützen sollte. Auch zum Schutz der Steuerzahler. Präsident Trump beklagte seit Jahren, dass es an der Zeit wäre den Banken wieder mehr Handlungsspielraum zu lassen.