Nun ist es amtlich: Thyssenkrupp und der indische Konkurrent Tata fusionieren! Einen neuen Namen haben sie auch schon parat: Thyssenkrupp Tata Steel. Gemeinsam wollen sie den europäischen Stahlmarkt beliefern. Auf diesem Kontinent, formt sich damit der zweitgrößte Stahlkonzern. Leider sind auch mehrere tausend Jobs in Gefahr.

Einigung zur Fusion in der Stahlbranche erfolgt

In den letzten Monaten saßen der Industriekonzern aus Essen und der indische Mitbewerber mehrfach zusammen am Tisch. Über ein Jahr zogen sich die Verhandlungen zur geplanten Fusion hin. Nun steht fest, dass man für die europäische Stahlsparte verschmelzen werde. Mit der Vertragsunterzeichnung wird Anfang 2018 gerechnet. So teilte es Thyssenkrupp mit und dazu auch eine schlechte Nachricht. Beide Unternehmen wollen je 2.000 Jobs streichen. Zusammen mit anderen Synergieeffekten, soll so ein Spielraum von 400 bis 600 Millionen Euro entstehen.

Das neue Unternehmen leitet man dann von den Niederlanden aus. Thyssenkrupp und Tata erhalten dabei je 50 Prozent der Anteile. 27.000 Mitarbeiter sind derzeit bei Thyssenkrupp angestellt. Mit Tata schafft es der neue Konzern auf knapp 48.000 Angestellte. Jetzt fehlt nur noch die Zustimmung des Aufsichtsrats in Deutschland.

Proteste angekündigt

Dass hier einmal mehr über die Zukunft tausender Angestellte entschieden wird, bleibt nicht unbemerkt. Sowohl der Betriebsrat, als auch IG Metall, haben massiven Widerstand angekündigt. Sie wollen an diesem Freitag mit einer Protestkundgebung in Bochum beginnen. Hierfür erwartet man wenigstens 5.000 Stahlarbeiter.

Rückendeckung erhalten sie auch durch die Arbeitnehmervertreter. Sie wollen bei einer Abstimmung im Aufsichtsrat geschlossen gegen die Fusion entscheiden. Das wäre eine Schlagzeile die Ihresgleichen sucht.

Heinrich Hiesinger, Konzernchef von Thyssenkrupp, erklärte die angespannte Situation schon mehrfach. Weltweit würde man zu viele Kapazitäten besitzen. Das Überangebot ließe sich nicht gut verkaufen, koste aber. Fusion hin oder her – der Stellenabbau wird kommen. Zu konkreten Angaben war man aber noch nicht bereit.