Eine milliardenschwere Expansion geht zu Ende und Thyssenkrupp muss eine negative Bilanz ziehen. Die Geschäfte in den USA und Brasilien haben sich nicht ergeben wie angedacht. Viel Geld floss ohne Erfolg den Bach hinunter. Nun wurde auch das letzte Werk des Stahlproduzenten in Brasilien verkauft. Somit schließt der Konzern ein dunkles Kapitel in der Firmengeschichte ab.

8 Milliarden Euro für umsonst ausgegeben

Es hat sich einfach nicht das Ergebnis entwickelt, welches man für rund acht Milliarden erhofft hatte. Etwas mehr als ein Jahrzehnt hat es die Stahltochter von Thyssenkrupp versucht, aber die Expansion nach Amerika ist misslungen. Zuletzt betrieb man noch das Stahlwerk CSA in Brasilien. Durch einen Deal mi Ternium aus Luxemburg, wird dieses aber nun für 1,5 Milliarden Euro verkauft. Vorstandschef Heinrich Hiesinger erklärte dazu: «Das ist ein wichtiger Meilenstein beim Umbau von Thyssenkrupp hin zu einem starken Industriekonzern.»

Da so viel Geld investiert wurde, hat Thyssenkrupp auch heute noch mit den Auswirkungen zu kämpfen. Die angesprochene Neuausrichtung bezieht sich auf Industriegüter und Dienstleistungen. Damit erzielt das Unternehmen mittlerweile 75 Prozent seines Umsatzes.

Anfangs schien der Plan in Brasilien aufzugehen. Die Idee war, seit 2005 günstig den Stahl zu produzieren und ihn dann in den USA sowie Europa zu verarbeiten. Hiesinger kam einige Jahre später in sein Amt und überprüfte die tatsächliche Rentabilität. Mit einem verheerenden Ergebnis. Als erste Folge dieser Auswertung, verkaufte man in 2014 das Stahlverarbeitungswerk in Alabama. Neue Eigentümer wurden Nippon Steel und ArcelorMittal.

Stahlwerk CSA bis 30. September verkauft

Wenngleich das Werk nun in den schwarzen Zahlen steht, so will man es dennoch verkaufen. Dies soll laut Hiesinger bis spätestens 30. September 2017 erfolgt sein. Dazu müssen die Wettbewerbsbehörden noch grünes Licht geben.

Ternium aus Luxemburg übernimmt dann das Stahlwerk CSA. Es wird in die benachbarte Produktion von Mexiko, Guatemala, Kolumbien, Argentinien und den USA eingegliedert.