Tesla hat seinen 10. Geburtstag hinter sich gelassen, doch ein Grund zum Feiern fehlte auch dieses Mal. Immer noch schreibt das Unternehmen mit seinen elektrifizierenden Ideen rote Zahlen. Doch das soll sich gegen Ende des Jahres wandeln. Elon Musk will sein Unternehmen samt allen Visionen auf einen grünen Zweig bringen.

Grosse Verluste im 4. Quartal

Aktuell sitzt Tesla zwischen den Stühlen. Es wird ein positiver Ausblick nach vorn geworfen, doch rückblickend war das 4. Quartal in 2015 eine blanke Katastrophe. Der Verlust stieg knapp um das Dreifache zum Vorjahr an. Die umgerechnet 284 Millionen Euro im Minus teilte Musk der US-Börse vor kurzem mit. Der um 27 Prozent gestiegene Umsatz stellt ein kleines Trostpflaster dar, wenngleich die Anleger viel mehr erhofft hatten.

Das aktuelle Quartal läuft jedoch gut und Musk erhofft sich 16.000 Fahrzeuge zu verkaufen. Bis zu 90.000 Wagen sollen es dann im gesamten Geschäftsjahr sein und dann will er endlich in die Gewinnzone einfahren. «2016 planen wir mit noch stärkerem Auslieferungs-Wachstum als in diesem Jahr», erklärte Musk gegenüber seinen Anlegern. Sein ehrgeiziges Absatzziel würde ein Wachstum von 78 Prozent bedeuten, da in 2015 nur 50.658 Fahrzeuge den Besitzer wechselten.

Trotz massiver Verluste und noch keinem positiv abgeschlossenen Quartal, glauben die Anleger fest an die Visionen von Elon Musk. Sie liessen die Wertpapiere von Tesla um 15 Prozent nach Börsenschluss ansteigen. Dem gegenüber stehen Einbussen von 40 Prozent seit Jahresanfang.

Die grössten Visionen von Musk

Das Unternehmen Tesla besitzt um die 10.000 Mitarbeiter und sie alle werden vom Visionär sowie CEO Elon Musk bezahlt. Der Unternehmer hat bereits Milliarden Dollar für seine Träume organisiert und er arbeitet unermüdlich weiter an deren Realisierung. Er will die fossilen Brennstoffe mit innovativen Elektro-Lösungen ersetzen. Hauptsächlich entwickelt Tesla Elektrofahrzeuge und diese sollen in absehbarer Zeit erschwinglich für jedes Durchschnittseinkommen sein. Zeitgleich will er aber auch Sportwagen konzipieren die den klassischen Verbrennungsmotoren überlegen sind.

Neben den Tesla-Autos verfolgt Musk aber noch andere grosse Ziele. Drei davon sind:
•    Die Tesla Gigafactory
•    Die Tesla Powerwall
•    SpaceX

Bei der Tesla Gigafactory handelt es sich um eine Zusammenarbeit mit Panasonic. Gemeinsam wollen sie die grösste Schwachstelle, die Lithium-Ionen-Zellen, weiter verbessern. Dadurch sollen Elektroautos mehr Leistung und Reichweite erlangen. Die Gigafactory stellt den Produktionsort dieser leistungsstarken Batterien dar. Es handelt sich dabei um einen Verbund von vielen Energiequellen, kompakt genug damit sie in 500.000 Elektroautos bis 2020 Platz finden.

Nach vielen Überlegungen fiel die Entscheidung für den Standort der Gigafactory auf Reno in Nevada. Den Grundstein legte man im Mai 2014, das Bauvorhaben ist bis heute noch nicht abgeschlossen. Wenn es dann aber soweit ist, will man mit den Akkupaketen die Kosten der Gestehung um 30 Prozent ab 2017 senken. Damit würden sich dann die Elektroautos dem Ziel eines moderaten Preises weiter annähern. Ausserdem wird die Tesla Gigafabrik dann ca. 6.500 Personen beschäftigen.

Tesla Powerwall

In einem anderen Bereich beschäftigt sich Tesla mit einer besonderen Solarbatterie. Eine innovative Kombination aus Akkumulatoren, einem flüssigen Kühlsystem und der Ladesteuerung benannte man kurzer Hand mit „Powerwall“. Damit streckt Tesla seine Fühler in die Branche der Solarkollektoren aus. Die Produktion soll schon in 2015 begonnen haben. Zunächst in Fremont (Kalifornien) und später dann in der Tesla Gigafactory von Nevada.

Auch hier kommen Lithium-Ionen-Zellen zum Einsatz. Die intelligente Steuerung soll dabei die Integration in das Smart Home der Zukunft ermöglichen. Ein weiterer Aspekt bezeichnet das intelligente Stromnetz (Smart Grid), in das man auch sein Elektroauto einschliessen könnte.

Die Tesla Powerwall ist ein Produkt mit 130x86x18cm und wird mit seinem Gewicht von 100kg an die Wand montiert. Zwei Modelle will Tesla anbieten, das grössere mit einer Kapazität von 10kWh. Bei Bedarf kann dann an die Powerwall noch ein zusätzliches System angeschlossen werden, welches noch einmal 100kWh speichern kann. Damit erweitert Tesla seinen Kundenkreis um industrielle Betriebe die einfach mehr Strom abrufbereit haben müssen. Für die Vermarktung sind auch schon Gespräche mit deutschen Solarfirmen aufgenommen worden.

Das SpaceX-Projekt

Neben Tesla hat Elon Musk auch noch das Unternehmen SpaceX gegründet. Mit ihm will er hoch hinaus, besser gesagt bis ins Weltall. Es geht dabei speziell um Antriebsraketen die kosteneffizient Mensch und Technik in den Orbit befördern sollen. Im Dezember hatte SpaceX erfolgreich eine Trägerrakete ins All geschickt. Ein weiterer Test Mitte Januar missglückte dann bei der späteren Landung. Die SpaceX-Rakete zerbrach dabei in ihre Einzelteile.

SpaceX will wiederverwendbare Trägerraketen bauen, damit die Erkundung des Weltraums kostengünstiger wird. Bislang halten sie den Belastungen beim Wiedereintritt in die Atmosphäre noch nicht stand, aber davon lässt sich ein Elon Musk nicht entmutigen.