Mitte Juni hatte Tesla-Chef Elon Musk einen Absatzrekord versprochen. Angesichts des schwachen ersten Quartals, wollten ihm Anleger nicht so recht glauben. Doch nun hat der Hersteller von E-Autos tatsächlich überrascht. Vom Ziel der 360.000 Autos ist Tesla damit immer noch weit entfernt, aber es rückt in realistische Nähe.

Großes Versprechen auf der Hauptversammlung

Elon Musk ist ein Mann großer Worte und starker Arbeitsmoral. Nicht jedes seiner Versprechen ging in Erfüllung. Weshalb manche Aktionäre verhalten reagieren. Andere zeigen sich dagegen euphorisch. So versicherte Musk vor einigen Wochen, dass das Produktionsziel weiter möglich sei. Sein Wertpapier legte daraufhin fast vier Prozent zu.

Eine willkommene Abwechslung zum ersten Quartal. Der Jahresauftakt war von einem Absatzrückgang um 31 Prozent gekennzeichnet. Auch die Produktion hinkte den Erwartungen hinter her. In den ersten drei Monaten musste Tesla einen Verlust von 702 Millionen Dollar bekanntgeben. Hauptsächlich das Model 3 konnte nicht ohne Probleme ausgeliefert werden. Ausgerechnet dieses Fahrzeugmodell soll den Hersteller aber aus seiner langjährigen Misere helfen.

Fast 100.000 Auslieferungen im zweiten Quartal

Daher ist Musk nun eine tolle Überraschung gelungen. Mit 95.200 ausgelieferten Fahrzeugen schoss der Absatz wieder deutlich nach oben. Im ersten Quartal lag dieser bei nur rund 63.000 Stück. In 2019 will Tesla wenigstens 360.000 E-Autos auf die Straßen bringen. Mit dem aktuellen Bericht, scheint dieses Ziel wieder annehmbar.

Tesla übertraf damit seine eigene Prognose von etwas mehr als 89.000 Auslieferungen. Das Model 3 machte mit 77.550 Stück dem Löwenanteil aus.

„Wir sind gut positioniert, damit die Produktion und die Auslieferungen im dritten Quartal weiter wachsen können“, verkündete Tesla. Im Idealfall sollen es sogar bis zu 400.000 Auslieferungen werden. Daran können bislang die wenigsten Analysten glauben. Doch auch diese gute Nachricht beflügelte den Aktienkurs des innovationsgetriebenen Konzerns.

Nachbörslich gab es sieben Prozent mehr für das Tesla-Wertpapier. Ob sich die Nachfrage halten lässt und das Unternehmen weiterhin profitabel wirtschaften kann, bleibt offen. Zuletzt hatte Musk zur Überprüfung aller Ausgabeposten aufgerufen. Denn ohne weitere Finanzspritzen und wegen ausbleibender Gewinne, würde der Konzern ansonsten nur noch wenige Monate durchhalten, hieß es. Davon spricht nun vorerst niemand mehr.