US-Präsident Donald Trump und sein Weißes Haus haben es nun doch gewagt. Gegen die EU wurden Strafzölle erhoben. Mehr als 150 Produkte (Maschinen, Kaffee, Flugzeugteile etc.) sind davon betroffen. Analysten rechnen damit, dass dies erst der Anfang war. Besonders Deutschland, eine stark exportorientierte Nation, wird darunter leiden.

Unerlaubte Airbus-Subventionen als Auslöser

Als Begründung wurde dabei angegeben, dass Airbus unfaire Subventionen erhielt, um sich besser gegen Boeing behaupten zu können. Für die Strafzölle im Wert von 7,5 Milliarden US-Dollar gab es am Mittwochabend die Genehmigung der Welthandelsorganisation (WTO). Denn dort stimmten die Entscheidungsträger dem Vorwurf der Wettbewerbsverzerrung zu.

Das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) schätzt mit einer Mehrbelastung von 2,1 Milliarden Euro für deutsche Exporte. Am härtesten trifft es Liköre, Wein und Schnaps. Gefolgt von Werkzeugen sowie Maschinen. Alles Produktgruppen, welche nun im dreistelligen Bereich mit Strafzöllen belegt werden.

Dennoch gehen einige Experten davon aus, dass es sich hierbei nur um einen Warnschuss handelt. Zwar hatten sie mit höheren Abgaben gerechnet, aber momentan pausieren auch die empfindlichen Autozölle.

Schlechte Aussichten für Konjunktur und Jobs

Für den deutsch-amerikanischen Handel sieht es aktuell sehr schlecht aus. Eine Prognose zur Exportwirtschaft, welche der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) erstellte, rechnet mit einem Wachstum knapp über Null. Gerade deutsche Werkzeuge und Maschinen sind sehr gefragt.

Ob Europa mit eigenen Strafzöllen die Vergeltung anstrebt, ist noch unbekannt. Es stehen weitere Gesprächsrunden zwischen der EU und den USA an. Die WTO wird demnächst über Boeing und dessen Subventionen urteilen.

Wie so oft, wird auch nun wieder vor einem Bumerang negativer Auswirkungen gewarnt. Die „Specialty Food Association“ aus Washington deutete auf tausende Fach- und Lebensmittelhändler hin. Höhere Preise für die US-Verbraucher sein fatal. Gerade jetzt, so kurz vor der beginnenden Weihnachtszeit.

Neben China, macht sich das Weiße Haus nun weitere Probleme. Denn die EU gilt als wichtiger Handelspartner. Sie wird bereits mit Strafzöllen auf Stahl und Aluminium belastet.