Nachdem der Chemiekonzern Bayer zunächst alle Gerüchte von sich wies, ist es nun offiziell. Das deutsche Unternehmen will seinen amerikanischen Konkurrenten schlucken. Wenn dieser Deal zustande kommt, dann bildet sich ein neuer Super-Konzern und vermutlich der grösste seiner Branche.

Fokus auf Agrargeschäfte

Bayer dürfte Monsanto nur aus einem Grund übernehmen wollen und zwar um seine Agrargeschäfte verstärken zu können. Ausserdem hätte man damit einen grossen Fuss in der US-Tür. Heute wurde bekannt, dass sich die beiden Unternehmen zu Gespräche an den runden Tisch setzen wollen. Es bleibt alles unverbindlich und es werden bestimmte Bedingungen gestellt. Der Verwaltungsrat prüft und wird sich dann wieder melden. Bislang bleibt alles unter Verschluss.

In einer Mitteilung erklärte Bayer dazu: Vertreter von Bayer haben vor kurzem Mitglieder der Geschäftsführung von Monsanto Company getroffen, um vertraulich über eine einvernehmliche Übernahme von Monsanto zu sprechen.» Ziel ist es ein „globales, innovationsgetriebenes Life-Science-Unternehmen mit Spitzenpositionen“ zu schaffen.

In jedem Fall haben die Spekulationen nun ein Ende. Bayer müsste für ein realistisches Angebot tief in die Tasche greifen, denn Monsanto ist derzeit 42 Milliarden Dollar schwer an der Börse. Kursausbrüche waren die Folge nach den ersten Gerüchten und nun dürfte das Wertpapier weiter steigen, solange keine Absage seitens Monsanto verkündet wird.

Bayer ist doppelt so schwer

Finanziell gesehen besitzt Bayer das Doppelte an Wert. Doch Monsanto liegt im Agrargeschäft vorn und setzt hier 15 Milliarden US-Dollar im Jahr um. Bayer erzielte mit allen Sparten 46,3 Milliarden Euro in 2015. Den US-Markt konnte Bayer bislang wenig für sich gewinnen. Monsanto hingegen gilt als lokaler Matador. Morgan Stanley schätzt, dass beide Konzerne zusammen ca. 28 Prozent der weltweiten Pflanzenschutzmittel verkaufen würden. Weitere grüne Zweige sind Sojasamen und Getreidesamen.

Regional betrachtet liegt Monsanto´s Schwerpunkt in den USA, Bayer besitzt dagegen grosse Marktanteile in Europa und Asien. Eine Fusion wäre demnach sinnvoll und Wettbewerbshüter könnten wenig dagegen unternehmen. Bei Monsanto kriselt es derzeit ein wenig und man hat die Gewinnaussichten für 2016 reduzieren müssen.