In diesen tagen scheint es keine gute Idee zu sein, das hart verdiente Geld in die Aktien der Autobauer zu investieren. Denn immer mehr Konzerne müssen in grossen Rückruf-Aktionen tausende von Fahrzeugen nach Hause holen. Die Defekte reichen von den Zündschlössern, über Airbags bis hin zu schwächelnden Motoren und die Serie der Missgeschicke reisst nicht ab.

Ein Trend zeichnet sich ab

Von den neuesten Problemen ist wieder General Motors und dieses Mal auch Volkswagen betroffen. Zusammen haben beide Unternehmen mehrere hunderttausend Autos aus Nordamerika zurückgerufen. Bei VW waren allein 151.389 Fahrzeuge des Typs „Tiguan“ aus den Serien 2009 bis 2014 betroffen. Die Benzinpumpe lief nicht ordnungsgemäss und die Zündschlösser machten sich selbstständig. Der Rückruf der 18.500 Routan-Minivans scheint unterdessen nicht genug. Bei GM stieg die Zahl der zurückgeholten Wagen nun auf knapp 300.000 Stück an.

Erstaunlich ist dabei, dass sich viele Defekte unter den Autoherstellern ähneln. Zündschlösser stehen auf der Liste ganz oben. Sie könnten bei holprigen Fahrten wieder in die Aus-Position springen und damit den Motor ungewollt abschalten. Hier können sich GM und VW die Klinke in die Hand geben derzeit. Für beide ist dies kein Neuland mehr, leider. Denn schon in den vergangenen Jahren gab es immer wieder Probleme mit den Zündschlössern. Oft wurden diese von einem Zulieferer produziert und nicht hinreichend auf ihre Sicherheit getestet.

Defekte Scheinwerfer

Die Probleme scheinen sich dabei auf den amerikanischen Markt zu konzentrierten. Die US-Variante des VW Passat wurde insgesamt 160.000-mal zurückbeordert, um Defekte Scheinwerfer zu reparieren. Wer bspw. seine Motorhaube zu schnell schloss, löste damit ungewollt den Kontakt an den Lampen. Bei GM sind Marken wie Cadillac, Chevrolet und Saturn betroffen. Die zunehmende Häufung dieser Probleme muss eine Ursache haben?

Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer sieht die Gefahr in der Produktion von gleichen Teilen für diverse Modelle und Serien. Identische Komponenten in verschiedenen Karosserien rufen solche Defekte hervor. Dies spart zunächst Kosten, aber dürfte die Rückruf-Aktionen in den nächsten Jahren nicht abreissen lassen. Die Risiken sind den Autobauern durchaus bewusst, die Informationen an die Kunden darüber sind aber eher dürftig.