In Berlin schmiedet ein Unternehmen ganz grosse Pläne und will damit das nächste Highlight an der Börse setzen. Rocket Internet will sein Unternehmen in eine Aktiengesellschaft umwandeln und eine Menge Anteile für viel Geld streuen. Die Nachfrage war in kurzer Zeit so hoch, dass das gesamte Wertpapier-Paket gleich nach dem Start verkauft sein könnte. Oliver Samwer, Vorstandschef und Mitbegründer, freut sich darüber: «Dass heute schon genug Orders vorliegen, zeigt das Vertrauen der Investoren in das Unternehmen Rocket und sein Team.»

1,6 Milliarden Euro in Aussicht

So viel Geld steht hierbei im Raum und dafür kennt Peter Kimpel, Finanzvorstand bei Rocket Internet, bereits die passenden Investitionen. Die Startup-Schmiede möchte einige seiner Kunden länger betreuen als üblich und dafür sei ungefähr eine Milliarde nötig. Mit dem restlichen Geld möchte man sich verstärkt mit Beteiligungen beschäftigen. «Wir werden die Gesellschaften signifikant länger finanzieren im Anfangsstadium und die Verwässerung wie früher vermeiden», so Kimpel.

Der geplante Börsengang wurde auf den 9. Oktober datiert und schon jetzt lässt sich das Interesse kaum überbieten. Die Aktien werden dann im Entry-Standard für junge und stark wachsende Unternehmen notiert. Den genauen Preis pro Wertpapier gibt es noch nicht, aber zwischen 35,50 Euro und 42,50 siedeln die Betreiber ihn an. Ausserhalb der Börse gab es heute schon ganz andere Spekulationen.

Einen bitteren Beigeschmack wird der Börsengang für Rocket Internet aber haben, denn die Brüder müssen ihre Mehrheit aufgeben. Aus den bislang 52,32 Prozent eigenen Anteilen, sollen nur noch knapp 40 Prozent übrig bleiben. «Die Mehrheit müssen wir aufgeben, sonst wäre dieser Börsengang nicht möglich», erklärte Oliver Samwer.

Über Rocket Internet

Das Unternehmen Rocket Internet wurde in 2007 gegründet und hat sich seitdem mit Internet-Startups beschäftigt. Die Brüder haben gewisse Standards entwickelt und können somit sehr zügig neuen Unternehmen zum Erfolg verhelfen. Dank weitreichender Kontakte gelingt die Expansion im In- und Ausland sehr schnell. Der Fokus liegt auf Plattformen des Online-Handels, Bezahldienste und Logistik-Firmen. Die Aktivitäten haben sich schon in 116 Ländern bezahlt gemacht.