„Schrei vor Glück“, so lautet das Motto vom Online-Versandhandel Zalando. Für das Unternehmen gilt dies zurzeit nicht. Die Quartalszahlen konnten die Anleger nicht überzeugen. Hinzu kommt ein gedämpfter Jahresausblick. Zwei gute Gründe den Aktienkurs von Zalando abrutschen zu lassen.

Wertpapier verliert zeitweise 6 Prozent

Am gestrigen Donnerstag erlitt das Wertpapier des Unternehmens einen herben Tiefschlag. Rund 6 Prozent seines Wertes verloren die Titel im MDax. Zalando kann immer noch ein schnelles Wachstum nachweisen, doch das erste Quartal 2016 verlief wesentlich schwächer als erwartet. Während man im Vorjahr noch 24,3 Millionen Euro als Nettoergebnis erzielt hatte, waren es nun nur noch 4,6 Millionen gewesen. Die Analysten wussten schon, dass man am Vorjahresergebnis nicht anknüpfen könnte. Sie hatten aber mit wenigstens 15 Millionen Euro gerechnet. Zalando argumentiert mit wichtigen Investitionen um die Kundenzufriedenheit nachhaltig steigern zu können.

Das operative Ergebnis zeigte aber das was man sehen wollte. Die Marge liegt nun bei noch 2,5 Prozent statt 4,5 Prozent. Der Umsatz wuchs um 23,7 Prozent und erreichte 796 Millionen Euro. Die EBIT sank auf 20,2 Millionen von ehemals 29,1 Millionen Euro. Das vorläufige Ergebnis liegt damit im von Zalando geschätzten Bereich.

Entwicklung über dem Durchschnitt

Im Vergleich zum restlichen Markt des Modehandels hat Zalando immer noch die Nase vorn. Selbst in einem schwachen Quartal liegen die Zahlen noch über dem Durchschnitt. Für viele Modeunternehmen ging es im ersten Quartal bergab. Zalando hält an seiner Prognose fest und rechnet mit einem Umsatzsprung von bis zu 25 Prozent. Investitionen von 200 Millionen Euro für bessere IT, Logistik und neue Technologien würden angekündigt.

Für den Geschäftsausweis hagelte es aber dennoch harsche Kritik. Der Umsatz lag weit unter den erwarteten 821 Millionen Euro. Auch die Marge von 2,5 Prozent sei alles andere als zufriedenstellend. Hier sagte Zalando wieder eine Erholung voraus. Bereinigt soll die Ebit-Marge dann auf das Jahr hochgerechnet bis zu 4,5 Prozent betragen. Das sind grosse Worte, die es nun mit entsprechenden Zahlen zu beweisen gilt.