Seit Jahren kennen die US-Börsen kein Halten mehr. Auf kurze Rücksetzer folgen immer neue Hochs. Doch der Dax und andere Aktienmärkte außerhalb der USA, weisen auf einen rückläufigen Trend hin. Einigen Experten warnen nun, dass sich durch diese Differenz eine mögliche Krise abzeichnet. Anzeichen dafür gibt es zumindest.

„Glückwunsch Amerika“

US-Präsident Donald Trump klopft sich selbst auf die Schulter. Er rechnet es seiner Tätigkeit zu, dass der „längste Bullenmarkt in der Geschichte des Aktienmarktes“ fortwährt. „Glückwunsch Amerika“, verkündete er auf Twitter. Jedoch, bei einer umfassenden Betrachtung der Finanzlage, sollten einige Warnsignale nicht ignoriert werden.

Allen voran die langsam steigenden Zinsen. Bereits zweimal hat die US-Notenbank Fed diese in 2018 angehoben. Ein weiterer Zinsschritt wird für September in Aussicht gestellt. Insgesamt vier soll es dieses Jahr geben. Damit steigt die Attraktivität von klassischen Geldanlagen wie Festgeld und Tagesgeld. Höhere Zinsen heben die Finanzierungskosten an, wenn man sich bei Banken Geld leihen möchte. In solchen Momenten halten sich private Kreditnehmer und Unternehmen dann zurück. Folglich schrumpft die Konjunktur.

Aufgrund der langen Zeit extrem niedrigen Zinsen, ließen sich reichlich Immobilien bauen und verkaufen. In 2017 stiegen die Hypothekenzinsen bereits merklich. Zuletzt sanken nun auch die Verkäufe von bestehenden sowie neu gebauten Immobilien. Hausbaufirmen in den USA spüren das härtere Klima aufziehen.

Währungsprobleme & Umschichtung von Geldanlagen

Während die USA weiter aufzublühen scheint, leiden insbesondere Schwellenländer. Die sogenannten „Emerging Markets“ haben mit dem Währungsverfall zu kämpfen. In der Türkei, Argentinien sowie Venezuela läuft die Inflation davon. Nun reiht sich allmählich auch Brasilien ein und das gibt zu denken. Unternehmen welche Kredite in US-Dollar aufnahmen, müssen nun deutlich mehr zurückzahlen. Geld für Löhne und Expansionen fehlt somit. Da die Währungskrise in Brasilien gerade erst beginnt, ist mit noch stärkeren Auswirkungen auf die Weltwirtschaft zu rechnen.

Saisonbedingt läuft nun wieder die Umschichtung von Geldanlagen. Hier darf man sich nicht vom Rekordhoch des S&P 500 täuschen lassen. Investoren ziehen ihre Gelder ab und stecken sie in defensive Märkte wie Versorger, Gesundheit und Telekommunikation. Solche Werte gelten als weitestgehend stabil in ihrer Entwicklung.

Als letztes Indiz sei noch auf den Kupferpreis verwiesen. China besitzt eine große Nachfrage an diesem Metall. Doch diese ist rückläufig. Hier lässt sich auf eine abschwächende Konjunktur tippen. Was zu einem Preissturz geführt hat. Sein Juni-Hoch hat der Kupferpreis mittlerweile um knapp 20 Prozent unterschritten.