Seit fast zehn Jahren brummt es an den Börsen und der Bullenmarkt zeigt immer noch keine Schwäche. Doch wer schon lang genug in Wertpapiere investiert, der weiß, dass irgendwann der Bärenmarkt zuschlagen wird. Der Handelskrieg zwischen den USA und China, sowie die steigenden Leitzinsen, drängen als Hinweise in den Vordergrund. Jedoch gibt es noch ganz andere Anzeichen, welchen Anlegern bewusst sein sollten.

BIZ schlägt Alarm

Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) meldete sich nun zu Wort. Sie sieht extreme Kursschwankungen vorher, ohne sich dabei festlegen zu wollen. Das BIZ sitzt in der Schweiz und überwacht die Währungsentwicklungen. Dementsprechend haben die dortigen Analysten gute Einblicke und viel Erfahrung um Finanzsituationen richtig einzuschätzen.

Eine Warnung kommt aus Richtung der überbewerteten Märkte. An der Wall Street klettern die Kurse munter weiter. Dabei hat die USA ihre Zinswende schon im vergangenen Jahr eingeleitet. Weitere Leitzinsanhebungen stehen in wenigen Monaten aus. Dadurch gehen Wertpapieren die Perspektiven aus.

Schwellenländer wie Venezuela klagen derweilen über massive Währungsschwierigkeiten und eine galoppierende Inflation. Die USA mauert sich unterdessen weiter ein und hat heute erst neue Strafzölle gegen China verhängt.

Lockere Geldpolitik & hohe Verschuldung

Außer Acht lassen will die BIZ ebenso wenig die finanziellen Missstände in vielen Ländern. Eine lockere Geldpolitik verleitet zu hoher Verschuldung. Nicht morgen, sondern wenn die festgeschriebenen Zinssätze auslaufen. Restbeträge werden mit Anschlussfinanzierungen getilgt. Die Leitzinsen kennen nur den Weg nach oben und dann wird es in 10 bis 20 Jahren für viele richtig teuer.

Doch Schulden ergeben sich auch aus anderen Gründen. Bspw. wenn die Währung verfällt und somit den weltweiten Handel erschwert. Brasilien, die Türkei und Indien leiden derzeit massiv darunter. Parallel dazu gewinnt der Dollar immer mehr an Stärke. Investoren ziehen deshalb ihre Gelder aus den Schwellenländern ab und bringen es in die USA zurück.

Wenngleich die Eskalationen zwischen Donald Trump und Peking im Vordergrund der Berichterstattungen stehen, bilden sie nur einen Teil der Gesamtsituation ab. Angespannter könnte sie nicht sein. Zu lange dürfte der Bullenmarkt nicht mehr bestehen bleiben.