Elon Musk hatte bislang trotz roter Zahlen das uneingeschränkte Vertrauen seiner Investoren. Doch nun hat er sich mit Tesla womöglich zu weit aus dem Fenster gelehnt. Für einen neuen Vorschlag zeigen sich die Aktionäre jedenfalls nicht offen und das verhagelt Musk wohl einen großen Deal.
Gefolgschaft auf Revolte
32 Milliarden Dollar schwer soll der Elektroautohersteller Tesla mittlerweile sein. Dabei werden nicht einmal ansatzweise so viele Fahrzeuge abgesetzt wie bei vergleichbaren Herstellern mit konventionellen Verbrennungsmotoren. Auch an der Entwicklung und Produktion von Trägerraketen für Marsmissionen konnte sich Musk durch seine Anleger beteiligen. Doch der neueste Plan entwickelt sich zu einer Farce.
Tesla will das Solarunternehmen SolarCity kaufen. Die Aktionäre drückten ihre Meinung mit einem Abrutschen des Wertpapiers aus. Die Luft ist elektrifiziert, aber nicht so wie es der Tesla-Chef gewohnt ist. Seine Gefolgschaft ist auf Revolte aus. SolarCity ist ebenfalls eine Vision von Musk. Für ihn wäre der Aufkauf vollkommen logisch, denn die Produkte zielen auf dieselbe Gruppe von Käufern ab. Elektroautos und Solarzellen gehören einfach zusammen. Doch diese pauschale Aussage kann Musk mit keiner Studie oder anderweitig belegen.
SolarCity trägt sich nicht von allein
Und das ist noch milde ausgedrückt, das Unternehmen soll bereits hochverschuldet sein. Das ist Musk schon von Tesla gewohnt und versteht deshalb den Widerstand seiner Investoren nicht. In 2017 muss SolarCity einen Großteil seiner Schulden tilgen. In Nevada hat sich zudem einiges bei der Solarstromförderung geändert. Der Aktienkurs verlor deshalb mehr als die Hälfte in den letzten Monaten.
Also scheint Elon Musk auf Umwegen frisches Kapital beschaffen zu wollen. Da hat er an seine Tesla-Aktionäre gedacht, doch die stehen nun mit ihm auf Kriegsfuß. Wenn Tesla wirklich eine eigene Solarfirma benötigen sollte, dann doch wenigstens eine die gut laufen würde, erklärte die „Financial Times“ zu diesem Deal-Vorschlag.
Der Rückhalt durch Tesla und SpaceX ist SolarCity schon gewohnt. Bereits mehrfach hatte Musk seine zwei großen Unternehmen zur Absicherung des Solarherstellers genutzt. Das wurde bislang auch geduldet. Immerhin will Musk bei dieser Übernahme seine Geldgeber abstimmen lassen.