Nun steigt auch der Autohersteller Mercedes Benz endlich in den Wettstreit um die Elektrofahrzeuge ein. Eigentlich hätte die Entwicklung noch weitaus länger gedauert, aber: «Wir haben durch die Kooperation mit Tesla zwei Jahre Entwicklungszeit für Batterie, Elektromotor und Leistungselektronik gespart», erklärt Jochen Stenkert, welcher beim Bau des Antriebs mitgewirkt hat. Irgendwie ist es aber auch peinlich, dass ein anderes Unternehmen helfen musste.

Schon zu spät für ein Elektroauto?

Wir erinnern uns an die Aussage von Fiat-Chef Marchionne: «Ich hoffe, Sie kaufen unser E-Auto nicht.» Dieses Statement war durchaus ernst gemeint, denn für jeden verkauften Fiat 500e, musste der Hersteller gut 14.000 Euro drauflegen. Lukrativ sind die E-Autos noch lange nicht. Schlimm ist nur die Entwicklung, denn vor zehn Jahren waren es bei japanischen Autobauern „nur“ 4.000 Euro extra pro verkauftem Wagen. Aber die 3,5 Millionen verkauften Prius-Hybrid-Modelle haben sich bezahlt gemacht. Doch es bleibt die Frage, wie sich die Automobile der Zukunft entwickeln werden? Immer mehr Elektroautos, die sich am Ende weniger rentieren als ihre fossilen Brüder und Schwestern. Ein wenig Angst lässt sich deshalb bei den Herstellern spüren, aber nun zurück zum E-Auto von Mercedes Benz.

„Tesla verleiht Flügel“

So steht es in der Ausgabe der Süddeutschen Zeitung vom 24. Mai 2014. Der Sportwagen von Tesla hat sich schon lange bewährt. Norwegen liebt ihn und machte das Auto zum meist gekauften seiner Art. Elon Musk, Chef von Tesla, ist zufrieden mit der Produktion:  «Momentan fertigen wir pro Woche 500 Fahrzeuge, mit dem Anlauf des Model X im Herbst dieses Jahres werden wir die Kapazität auf rund 50.000 Fahrzeuge jährlich verdoppeln.»

In Zukunft dürften an Tesla deutlich mehr Autohersteller interessiert sein. Zwar besteht immer noch die Zwickmühle aus Kosten und Profit, aber der Markt verlangt nun mal nach umweltschonenden Alternativen. Was vor elf Jahren zu laufen begann, bedeutet für Tesla heute die Marktführung in Sachen Alternativ-Antriebe. Die hohe Nachfrage bedarf auch neuer Fabriken zur Produktion. «Bis Ende des Jahrzehnts werden wir in Fremont mit einer Jahreskapazität von 500.000 Fahrzeugen auslasten“, stellt Gilbert Passin fest, der mit dem Bau beauftragt wurde.

So viele E-Autos

Eine halbe Million E-Autos sollen 2020 jedes Jahr vom Band rollen? So viele werden heute noch nicht einmal insgesamt gefahren. Für Passin sind sie die Revolution für die Mobilität. Noch in 2014 will Tesla das erste Modell S vorstellen. Sieben Sitze und eine Reichweite von 480 Kilometern klingen vielversprechend. Eine weitere Prognose klingt dagegen greifbarer, denn Tesla will ab 2016 einen Mittelklassewagen vermarkten, welcher für rund 25.000 Euro zu haben sein soll.