Finanzielle Schieflage überwunden: Die Bankenrettung scheint geglückt. Nachdem die italienische Regierung ihrer Bank Monte dei Paschi di Siena (MPS) half, geht es nun aufwärts. Zumindest schreibt das Geldinstitut – sehr überraschend, wieder schwarze Zahlen. Doch hat sie damit bereits die stürmischen Gewässer verlassen?

Erstes Quartal lief gut

Aus dem ersten Quartalsbericht für dieses Jahr geht Optimismus hervor. Der MPS gelang es sich nach ihrer Krise aus den roten Zahlen zu erheben. In den drei Monaten bis Ende März habe sie einen Gewinn von 188 Millionen Euro erwirtschaftet. Die drittgrößte Bank und älteste ihrer Art, verkündete damit den Umbruch. Denselben Zeitraum musste man im Vorjahr noch mit 169 Millionen Euro im Minus beenden. Auch jetzt noch, so waren sich viele Experten einig, wurde mit einer roten Zahl gerechnet.

Euphorie zeigte sich an der Börse in Mailand (Borsa Italiana). Dort verschafften Anleger dem Wertpapier mit runden 12 Prozent einen Höhenflug. Zuletzt war das Wertpapier im November derartig stark gewachsen.

Eine schwierige Phase der Sanierung liegt hinter der Traditionsbank. Nun blickt sie auf ein stabiles Geschäftsjahr 2018. So versprach es Bankchef Marco Morelli in einer Stellungnahme. Kaum zu glauben, denn in 2017 generierte das Institut noch einen Milliardenverlust. Zwischenzeitlich, im dritten Quartal, erzielte die MPS aber schon mal einen Gewinn. Für schwarze Zahlen genügte dieser jedoch nicht.

Abbau von faulen Krediten

Mit einer neuen Verbriefung von ausfallgefährdeten Krediten, im Wert von knapp 24 Mrd. Euro, sei man einen großen Schritt weiter gekommen. Jene faulen Kredite sind nun als Wertpapier-Paket geschnürt und somit handelbar. Im Zweifelsfall könnte die MPS diese veräußern.

Genau mit diesen faulen Finanzierungen begann alles. Im Sommer erhielt die Bank aus der Toskana einen Rettungsplan der EU-Kommission vorgelegt. Italiens Regierung musste Milliarden aufnehmen, um ihrem Geldhaus zu helfen. Leider sieht dieser Plan auch massive Streichungen vor. In den folgenden vier Jahren soll etwa jeder fünfte Job auf dem Spiel stehen.