Vor zehn Jahren trat das Atomabkommen mit dem Iran in Kraft. Daraus resultierte die fast vollständige Isolation des Landes vom Weltmarkt. Nun sind die Sanktionen weggefallen und Präsident Ruhani nimmt das Zepter selbst in die Hand. Im ersten Schritt hat er zahlreiche Verträge mit Italien abgeschlossen und sogleich geht es weiter.

Die Rückkehr des Irans

Allein die Deals in Italien umfassen viele Milliarden an Umsatzvolumen, doch das war erst der Anfang. Präsident Hassan Ruhani hat sich zu einer längeren Reise aufgemacht. Er wirbt für den Iran und seine verschiedenen Branchen. Vorrangig europäische Investoren werden gesucht. Ruhani knüpft dabei zunächst an alte Freunde an: «Wir hatten in der Vergangenheit freundschaftliche Beziehungen mit Italien und Frankreich, und wir wollen unsere guten Beziehungen mit ihnen fortsetzen. Der Iran müsse die Chance ergreifen, um das Wachstum der heimischen Wirtschaft anzukurbeln und Arbeitsplätze für junge Beschäftigte zu schaffen.“

Hauptsächlich geht es beim Iran natürlich um die Förderung von Rohöl und jenen Industrien die damit zusammenhängen. Italien soll in den Iran investieren und die französischen Automarken Renault und Peugeot nimmt er auch ins Visier. Er setzt dabei auf modernste Kommunikationswege. Der iranische Präsident twittert über seine Reise in die europäischen Länder.

Dabei lässt er immer wieder spüren, dass er die zwei Wirtschaftsmächte bevorzugt: «Der iranische Markt bietet italienischen und europäischen Investoren die Gelegenheit, sich in der ganzen Region zu etablieren.» Die ersten Verträge beinhalten bereits 17 Milliarden Euro. Ein Teil davon geht an Saipem, einem Hersteller von Pipelines.

Frieden und Wohlstand

Diese zwei Dinge wünscht sich Ruhani für sein Land. Und obwohl das Abkommen und die Sanktionen den Iran ziemlich abgegrenzt haben, so bezeichnet es der Präsident doch als „politisches Wunder“. Er ist überzeugt ohne Waffengewalt und nur mit Politik den Frieden in den Nachbarländern herstellen zu können. In der gesamten Region des Nahen Ostens gibt es nun viel zu tun, der Iran machte nur den Anfang. Zur Krönung wird Ruhani heute auf einem Wirtschaftsforum sprechen und noch Papst Franziskus besuchen, um dort über die religiösen Themen zu reden.