Der US-Chiphersteller Intel meldet gute Quartalszahlen. Im Zeitraum von April bis Juni konnte der Konzernumsatz um 20 Prozent steigen. Von den erzielten 19,7 Milliarden Dollar nahm sich das Geschäft mit den Rechenzentren einen großen Anteil. 7,1 Milliarde Dollar verdiente Intel damit. Der Quartalsgewinn beläuft sich auf 5,1 Milliarden und lag somit 22 Prozent höher.

Zunahme vom Home Office punktet

Corona scheint Intel keine Probleme bereitet zu haben. Die Umsätze stiegen durch das zunehmende Home Office weltweit. Allerdings wird dieser Effekt nun wieder nachlassen. Vermutlich nicht vollständig, da in der Krisenzeit viele Unternehmen die Vorteile der Heimarbeit erkannt haben. Teilweise wollen sie es beibehalten.

Das größte Plus generierte der Chip-Entwickler jedoch mit der erhöhten Nachfrage nach seinen Rechenzentren. Diese wurde ausgebaut, um den wachsenden Bedarf zu decken. Zugleich brauchte es höhere Netzwerkkapazitäten, weil Covid-19 auch Streaming-Dienste sowie Softwares für Videokonferenzen beflügelte. Nachhaltig ist dieser Trend allerdings nicht, wie George Davis, Finanzchef von Intel, bestätigte.

Probleme mit neuer Chip-Generation

Stets weiter zu sein als die Konkurrenz, das gelingt Intel nicht immer. Eine neue Generation von Chips stand eigentlich in den Startlöchern. Allerdings gab der Konzern mit den neuen Zahlen bekannt, deren Termin um ein halbes Jahr verschieben zu müssen. Das bescherte dem Wertpapier kurzzeitig zweistellige Einbußen.

Konkret geht es um die neuen 7-Nanometer-Chips. Konzernchef Bob Swan schwor potentielle Käufer nun auf Ende 2022 ein. Immer kleinere Prozessoren erlauben eine kompaktere Bauweise bei steigender Leistung. Aktuell kämpft Intel noch damit, dass bei der Produktion zu viel Ausschuss entsteht. Nicht jeder hergestellte Chip funktioniert einwandfrei und drückt somit den Gewinn.

Hinzu kommt, dass AMD hier schon einen Schritt weiter ist. Dessen 7-Nanometer-Chips werden von Partnern produziert und das mit geringeren Fehlerquoten. Weil Intel hinterher hängt, konnte die AMD-Aktie mehrere Prozentpunkte gut machen.

Die wiederkehrenden Verzögerungen bei Intel-Chips haben Apple kürzlich dazu bewogen, künftig in Eigenregie zu fertigen. Zumindest für seine Mac-Computer will der iPhone-Erfinder selbst Hand anlegen.

Trotz dieser Herausforderungen, zeigt sich Swan optimistisch. Intel sei auf Wachstum ausgerichtet. Er sieht sich darin bestätigt, weil Intel-Halbleiter in immer mehr Geräten verbaut werden.