US-Präsident Donald Trump und sein Weißes Haus werfen Huawei Spionage für die chinesische Regierung vor. Noch muss sich dieser Verdacht beweisen, doch immer mehr Länder scheinen mitzuziehen. Sie wollen den Netzwerkausstatter bei großen Deals, bspw. dem 5G-Standard, nicht mit einbeziehen. Huawei kämpft um sein Image.

Staats- und Firmengeheimnisse durch die Hintertür

Die Anschuldigen wiegen schwer, aber bislang weiß niemand so recht, ob die Vorwürfe Substanz besitzen. Doch die Sorge um ein mögliches Ausspionieren lässt die Regierungen hellhörig werden.

Wenn Huawei neue Netze aufbaut und seine Smartphones programmiert, sollen diese virtuelle Hintertüren enthalten. Welche es Peking ermöglichen soll, nahezu unentdeckt an Staats- und Firmengeheimnisse zu gelangen. Möglich wird es durch einen Trojaner, welcher bei Bedarf in Aktion tritt.

Soweit zur Theorie, welche Peking und Huawei von sich weisen. „Ich liebe mein Land und ich unterstütze die Kommunistische Partei. Aber ich werde nichts tun, was der Welt schadet“, beteuerte  Huawei-Gründer Ren Zhengfei. Das chiensische Außenministerium spricht derweilen von „Lügenmärchen“. Huawei würde nicht enger als nötig mit der Regierung zusammenarbeiten.

Was mit der USA begann…

…. soll sich nun in anderen Ländern fortsetzen. Darauf hatte auch US-Präsident Donald Trump gedrängt. Auf nordamerikanischem Boden wurden Huawei die Chancen entzogen, um an Regierungsaufträge zu kommen. Mobilfunkanbieter wie AT&T und Verizon haben Huawei-Smartphones aus dem Sortiment genommen.

Ein ungünstiger Zeitpunkt für den Netzwerkausstatter. Gerade jetzt werden in vielen Regionen die 5G-Netze etabliert. Der neue Mobilfunkstandard soll die Datenübertragung aufs nächste Level bringen. Dementsprechend viel Umsatzpotential hängt mit dran. Japan, Großbritannien, Neuseeland und Australien wollen dabei wohl auf das chinesische Equipment verzichten. Norwegen und Frankreich haben ihre Bedenken ebenso geäußert.

Wie reagiert Deutschland?

In wenigen Wochen soll es zur Versteigerung der 5G-Frequenzen kommen. Anschließend werden die Lizenzinhaber alles dafür tun, um den Mobilfunkstandard ins Laufen zu bringen. Dafür wäre Huawei ein möglicher Zulieferer von vielen.

Seitens der Bundesregierung gab es noch keinen konkreten Ausschluss. Manche Politiker sind jedoch abgeneigt die chinesische Netzinfrastruktur zu nehmen. Eine Prüfung der verwendeten Technologien läuft intern vermutlich schon. Gerade in Deutschland liefert Huawei sehr viel Technik aus. Ein Verbot durch die Regierung würde dem Konzern schwer schaden. Zumal die bereits installierten Huawei-Netzwerke wieder zurückgebaut werden müssten.

Chinas EU-Botschafter Zhang Ming spricht von einem Verhalten welches „verleumdend“ und „diskriminierend“ sei. Eric Xu, Vorsitzender bei Huawei, spricht von einer „politischen Angelegenheit“, da man die Sicherheitsbedenken technisch einwandfrei lösen könnte.