Hinter Google steht der Mutterkonzern Alphabet. Während es bei der Suchmaschine nach wie vor bestens läuft, bereiten andere Geschäftsbereiche grosse Sorgen. Alphabet experimentiert gern in diversen Bereichen und das kostet. Ein Grund zur Sorge für die Anleger?

17 Prozent mehr Umsatz bei Google

Der Suchmaschinengigant überzeugt wieder mit einem soliden Wachstum. Der Umsatz kletterte in 2015 um 17 Prozent nach oben, was über 20 Milliarden US-Dollar bedeutet. Auch das erste Quartal in diesem Jahr zeigt sich bislang sehr positiv. Umsatz und Gewinn sind gestiegen, aber die Aktionäre sind dennoch schlecht gelaunt. Der Grund dafür sind die zahlreichen Unternehmungen abseits des Kerngeschäftes. Sie haben Alphabet im vergangenen Jahr 802 Millionen Dollar gekostet. (zuvor 633 Millionen) Der rapide Anstieg der Ausgaben hat Finanzchefin Ruth Porath wachgerüttelt.

Sie sprach davon künftig zu „rationalisieren“, wenn bspw. mehrere Arbeitsgruppen an einer ähnlichen Lösung arbeiten. Weniger Projekte sollen mehr Geld erhalten bzw. Einsparungen erlauben. Grosse Technologien wie das Smart Home „Nest“ oder das Forschungslabor „Google X“ stehen weiterhin im Fokus. Vermutlich werde man sich auch von Boston Dynamics trennen, der an Robotern der Zukunft forscht.

Starkes erstes Quartal 2016

Es braucht also wieder mehr Struktur bei Google und Alphabet. Währenddessen hat der Mutterkonzern seinen Überschuss um 0,7 Milliarden Dollar auf 4,2 Milliarden steigern können. Das grösste Zugpferd bleiben immer noch die Werbeanzeigen und das Werbenetzwerk von Google. Dennoch hatten sich die Analysten noch etwas mehr erhofft. Die Aktie verlor nach Börsenschluss am Donnerstag knappe sechs Prozent.

Finanzchefin Porath erklärte die grosse Bedeutung von Mobilgeräten. Hier hat Google nachgebessert und deutlich mehr einnehmen können. Man hat aber auch mit niedrigeren Klickpreisen zu kämpfen, weil Unternehmen für die weniger lukrativen mobilen Anzeigen nicht bereit sind so viel auszugeben. Und das wiederum konnte mit deutlich mehr Klicks kompensiert werden. Auch der Umsatz von YouTube soll „erheblich“ gestiegen sein. Porath nannte aber keine konkreten Zahlen dafür. Mittlerweile besitzt Alphabet 75 Milliarden Dollar an Geldreserven.

Derweilen sind Europas Kartellwächter auf der Hut, denn sie werfen dem Betriebssystem Android einen unfairen Wettbewerb vor.