Vor wenigen Tagen erreichte der Silberpreis seinen höchsten Stand seit vier Jahren. Jetzt zieht Gold nach und nimmt dabei die Marke von 2.000 US-Dollar je Feinunze ins Visier. Ein Ende der Rally scheint nicht in Sicht. Solange es weltweit immer wieder zu größeren Covid-19-Ausbrüchen kommt, sollte die Nachfrage des Edelmetalls wohl kaum nachlassen.

Neuer Rekord bei 1.944 US-Dollar

Erst vor wenigen Stunden gelang es dem Goldpreis, diesen Rekord aufzustellen. Anleger suchen in dieser Zeit nach Möglichkeiten, trotz niedrigem Zinsnivea und Pandemie eine attraktive Rendite zu stabilisieren. Gold war hierfür schon immer geeignet, so scheint es. Stolze 23,5 Prozent legte das Edelmetall seit Jahresbeginn zu. Selbst die Corona-Krise konnte den Preis nur kurzzeitig dämpfen

Gold gilt nach wie vor als sicherer Hafen. Es ist weltweit gefragt und nur in begrenzter Menge vorhanden. Theoretisch kann es langfristig nur an Wert gewinnen. Gerade die Ungewissheit seit Mitte März beflügelt den Kurs. In manchen Ländern wird vermutet, dass die zweite Corona-Welle bereits im Gange ist.

Analysten halten viele Aktienwerte derzeit für überteuert. Denn deren Entwicklungen sprechen oftmals gegen den pessimistischen Trend in der Gesellschaft. Wer hier nicht alles riskieren möchte, investiert einen Teil in Gold.

Hoffen auf bessere Konjunktur

Erste Anzeichen einer weltweiten Erholung waren zuletzt gegeben. Allerdings sind diese nur von Nachhaltigkeit geprägt, sofern Corona in naher Zukunft nicht mehr alles bestimmt. Zugleich hat die USA unter Präsident Donald Trump ihren Handelsstreit mit China wieder aufgenommen. Die Schließung zweier Konsulate hat die hitzigen Debatten erneut entfacht.

Parallel dazu versuchen Regierungen und Notenbanken die wirtschaftlichen Folgen von Corona zu mildern. Dafür drucken sie sehr viel Geld und entwerten somit ihre Währung. Gold gilt hingegen als wertstabil. Die Befürchtungen einer steigenden Inflation sind real und auch deshalb wird mehr von dem Edelmetall eingekauft.

Ein weiteres Mittel zur Stärkung er Konjunktur: Niedrige Leitzinsen. Damit sich Unternehmen und Konsumenten günstig Geld leihen können. Weil sich an den genannten Punkten so schnell nichts ändern wird, sollte der Goldpreis bald die 2.000 US-Dollar knacken.