Erst entschied sich Samsung zum Rückruf von Millionen Geräten, doch nun wurde das Galaxy Note 7 komplett aus dem Verkauf genommen. Es gab einfach zu viele Probleme mit den gefährlichen Akkus. Diese entzündeten sich nicht nur im Testlabor, sondern auch in Zügen und Wohnzimmern. Über den finanziellen Schaden kommt der Konzern vermutlich hinweg, aber das Image hat wohl einen dauerhaften Schaden erlitten. Darüber dürfte sich ein Mitbewerber besonders freuen.

Apple begünstigt durch Samsung-Probleme

Doch bei den vielen in Brand geratenen oder gar explodierten Akkus, hat man eines leicht vergessen. Apple und Samsung haben im Hintergrund immer noch ihren Streit über ein vermeintlich kopiertes Design am Laufen gehabt. Heute sieht man sich zur ersten Anhörung vor dem obersten amerikanischen Gerichtshof. Hat Samsung für das Galaxy bei Samsung abgeschaut? Es steht eine Strafe im dreistelligen Millionenbereich auf dem Spiel und noch einmal das Image vom Unternehmen.

Doch ungeachtet dieser Entscheidung, muss sich Samsung insgesamt viele Gedanken um seine Zukunft machen. Vorerst scheinen die Auswirkungen zu gering, denn das vergangene Quartal brachte wieder einen Gewinnanstieg ein. Die Aktie hat den Rückruf von 2,5 Millionen Smartphones gut verkraftet. Auch wenn hier einige Milliarden im Spiel sind, so hat Samsung Electronics doch gut vorgesorgt. Auf etwa 60 Milliarden Dollar sollen sich die Bar-Reserven belaufen. Einige Anleger hoffen daher auf eine Sonderausschüttung. Die Hedgefonds wetteten auch in diese Richtung.

Eine Konkurrenz weniger für das iPhone 7 Plus

Wirklich entscheidend dürfte sein, dass Apple nun auf dem Markt einen Gegner weniger für sein iPhone 7 Plus fürchten muss. Die Highend-Smartphones der beiden Entwickler nehmen fast die gesamten Marktanteile ein. Wer seinem Note 7 oder gar Galaxy 7 nicht mehr traut, der wechselt bestenfalls zu Apple, weil er kaum vergleichbare Alternativen kaufen kann.

Die Credit Suisse meint, dass ein Wechsel zurück zu Samsung sehr unwahrscheinlich sei. Kunden von Apple würden in 95 Prozent der Fälle dem Anbieter treu bleiben.