Der Autobauer Ford kann sich in seinem Heimatland der USA gut behaupten. Im Rest der Welt sieht es aber ganz anders aus. Umsätze und Gewinne brechen ein pizza kurier , die Zahlen verheissen nichts Gutes für den US-Konzern.

Amerika boomt

Auf amerikanischem Boden rollen derzeit so viele Autos wie noch nie. Der Absatz ist vor allem in den USA auf ein sehr profitables Mass gestiegen. Doch diesem Grund zur Freude folgt im gleichen Atemzug die Enttäuschung, denn bei Ford bekommt man davon nicht viel mit. Europa und Südamerika sind grosse Sorgenkinder und auch daheim läuft es nicht rund. Insgesamt hatten die Analysten aber mit Schlimmeren gerechnet, weshalb die Aktie des Autoherstellers vorbörslich 2 Prozent zulegte.

Der operative Verlust wuchs auf 439 Millionen Dollar im vergangenen Quartal an. Im vorherigen Zeitraum waren es „nur“ 257 Millionen Dollar im Minus gewesen. Den Grund in Europa hat der Konzern schnell gefunden: Russlands Automarkt schwächelt. Allein im derzeit sehr umstrittenen Land musste der Autobauer 1.500 Stellen streichen. Hinzu kommt die Prognose, dass in 2015 kein Gewinn mehr aus Europa zu erwarten sei. Damit kann sich Ford die Hand geben mit General Motors. Der Konkurrent hatte einen Tag zuvor seine Quartalszahlen bekanntgegeben und auch bei ihm sind die Gewinne eingebrochen.

Was nun?

Von Ford gibt es derzeit noch keine Stellungnahme wie man weiter verfahren möchte. Die Stellenstreichungen in Russland könnten erst der Anfang gewesen sein, wenn Europa so wenig Absatz für den Autobauer bietet. Der operative Gewinn von Ford in Nordamerika sank von 2,29 auf 1,41 Milliarden Dollar. Also auch im Heimatland wollen weniger Autofahrer einen PKW von Ford haben. Ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt musste man die Produktion des F-150 für eine gewisse Zeit in Michigan unterbrechen. Die Fabrik erhielt ein Upgrade, um künftig auf mehr Aluminium in den Fahrzeugen setzen zu können.
Abschliessend gab es für Ford im dritten Quartal 835 Millionen Dollar netto auf das Bankkonto. (Vorjahr 1,27 Milliarden Dollar) Das liess auch die Aktie schrumpfen, denn der bereinigte Wert pro Papier lag bei 0,24 Dollar und damit noch über den von Experten geschätzten 0,19 Dollar.