Die Leitzins-Politik in den USA ist ein heißes Eisen. US-Präsident Donald Trump will ihn am liebsten unberührt lassen. Seitens der Fed sieht man aber immer weniger Gründe dazu. Immerhin geht es der US-Wirtschaft sehr gut und immer weniger Menschen suchen Arbeit. Auch die Inflation kann sich sehen lassen.

Trump: „Fed verrückt geworden“

Gegenüber einem Journalisten findet Trump klare Worte. Dieser erkundigte sich nach seiner Meinung zum straffen Rückgang an den US-Börsen. Zunächst spricht er nur von einem „Fehler“, welchen die Währungshüter seiner Meinung nach machen. Gefolgt vom Satz: „Ich denke, dass die Fed verrückt geworden ist“.

Am Mittwoch erlitt die Wall Street einen immensen Absturz. Sie brach schlagartig um 3,15 Prozent ein. Endstand bei 25.598,74 Punkte. Trump gilt schon lange als kein Freund der Geldpolitik seiner Fed. Normaler Weise hält sich der oberste Mann im Weißen Haus dabei zurück und lässt die Währungshüter entscheiden. Ende September kam es zur dritten Zinsanhebung in diesem Jahr. Darüber war Trump alles andere als glücklich und nun steht die nächste im Raum. Für Trump birgt dies viel Potential um die US-Wirtschaft auszubremsen.

Fed-Chef Jerome Powell erklärte abermals, dass er „keine politischen Faktoren“ berücksichtigen werde. Christine Lagarde, Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), versuchte auf Trump einzuwirken. Sie sprach von einer „notwendigen Entwicklung“ in wirtschaftlich starken Ländern.

Mnuchin widerspricht Trump

US-Finanzminister Steven Mnuchin kommentierte die Reaktion vom Präsidenten so: „Ich denke nicht, dass es Nachrichten waren, die aus der Fed kamen, die es nicht schon vorher gab.“ Für ihn gibt es keinen Zusammenhang zwischen dem Kurssturz an der Wall Street und den Plänen der Währungshüter.

Alle drei Indizes hatten am vergangenen Mittwoch ein Minus von jeweils mehr als drei Prozent hinnehmen müssen. Ein Absturz wie er in diesem Jahr bislang kaum vorkam. Es handelte sich um eine Reaktion ausgelöst durch den IWF. Dieser warnte vor dem Zollstreit mit China und den steigenden Zinsen, um Bezug auf die Finanzmarkt-Gefahren zu nehmen.