Niedrige Zinsen beflügeln die Börsen. Doch die US-Notendbank Federal Reserve hat am vergangenen Freitag die Träume für eine Leitzinssenkung platzen lassen. Das kam bei den amerikanischen Börsen nicht gut an. Derweilen schlägt die EU sehr große Zugeständnisse vor, um den Handelsstreit mit den USA zu beenden. Sie hat dabei vor allem die Autoindustrie im Sinn.

Nur ein kleiner Zinsschritt in Planung

Die Belastungen durch den Iran-Konflikt tragen ebenso schwer. Doch am Freitag ging es um die Leitzinsen der USA. Kurzzeitig kamen Gerüchte auf, dass es um 50 statt nur 25 Basispunkte nach unten gehen könnte. Doch ein Fed-Sprecher zerstreute die Spekulationen kurz darauf wieder.

Wenn es zu einer Zinssenkung kommen sollte, dann nur im minimalen Bereich. Dafür sprachen sich mehrere Fed-Vertreter aus. Der Dow Jones fasste diese Nachricht negativ auf. Für ihn ging es um 0,3 Prozent nach unten. Der S&P 500 fiel um 0,6 Prozent, beim Nasdaq Composite waren es sogar 0,7 Prozent.

Altmaier will Strafzölle ganz abschaffen

US-Präsident Donald Trump hat Europa mit massiven Strafzöllen für Autohersteller gedroht. Die deutsche Bundesregierung sucht nicht den Konflikt, sondern will große Zugeständnisse machen. Sie hat die komplette Abschaffung von Abgaben im Fokus.

Der Vorschlag stammt von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier. „Wir haben uns bereit erklärt, die Zölle bei den wichtigen Industrieprodukten auf null zu senken.“

US-Exportteure sollen es zudem leichter haben, weil sie ihre Produkte „in vielen Fällen nicht mehr nach europäischem Recht zertifizieren“ müssten. Zu dieser Erkenntnis kam Altmaier, nachdem er sich für einige Tage in den USA aufgehalten hatte.

Seine Idee stößt auf Widerstand. Sollten beide Seiten die Zölle auf null senken, wäre dies nur fair. Wenn Europa allerdings ohne Zusicherung durch die USA nachgibt, wäre die SPD damit nicht einverstanden. Doch da hat Finanzminister Olaf Scholz das letzte Wort.