Wirtschaftlich stellt Covid-19 die Menschheit vor eine der größten Herausforderungen aller Zeiten. Kurzarbeit, millionenfach Anträge auf Arbeitslosenhilfe und Unternehmen die pleitegehen. Auf US-Banken rollt eine Welle finanzieller Probleme zu. Insbesondere die Rückzahlungen von Krediten fallen immer öfter aus. Das könnte die Banken bald in eine schwierige Schieflage bringen.

Banken senken ihre Prognose deutlich

Vor dem Ausbruch von Corona in den USA vermeldeten die meisten Großbanken rosige Aussichten. Jetzt steht jedoch fest, dass der Virus die Finanzhäuser massiv belasten werde. Nach Ostern werden sie eine erste Schätzung vornehmen, wie schwer der Schaden sein dürfte. Erst gegen Jahresende ist dann eine detaillierte Analyse zu erwarten.

Mitarbeiter der Banken, sowie deren Investoren, müssen sich auf harte Zeiten einstellen, heißt es. Die USA steuert auf eine ihrer schlimmsten Rezessionen zu. In den nächsten zwei Tagen werden viele wichtige Banken ihre Quartalszahlen für die ersten drei Monate vorlegen. Darunter die Bank of America, JPMorgan und Goldman Sachs.

Mit diesen Berichten gehen für gewöhnlich angepasste Prognosen einher. Während das erste Quartal noch sehr gut verlief, trübt sich der Ausblick ein. Daran besteht kein Zweifel – nur die Größe des Ausmaßes ist ungewiss. So erwarten Analysten allein bei Goldman Sachs einen Gewinneinbruch von knapp einer Milliarde Dollar. JPMorgan soll es noch schlimmer treffen.

Kreditausfälle & mangelnde Reserven

Mit zunehmender Arbeitslosigkeit, können Privatpersonen immer öfter ihre Darlehen nicht zurückzahlen. Häufen sich diese Ausfälle, droht mancher Bank der Kollaps. Ende März traf das Coronavirus die USA mit voller Härte. Doch das wahre Ausmaß ergibt sich nun im zweiten Quartal.

Hinzu kommt, dass die meisten US-Einwohner kaum oder gar keine Geldreserven besitzen. Abgesehen von ihren laufenden Krediten, können sie sich bzgl. ihrer Lebenshaltung nicht lange über Wasser halten.

Die Krux: In den vergangenen Jahren haben die Banken ihr Kreditgeschäft aufgrund der günstigen Leitzinsen massiv ausbauen können. Viele Privatpersonen, aber auch Unternehmen, nutzten das billige Geld. Der starke Arbeitsmarkt gab dies theoretisch her, doch praktisch liegen die Geldreserven bei vielen blank.

Für Anleger könnte dies hinsichtlich der ausstehenden Dividenden problematisch werden. In Europa kam es bereits zum Aussetzen der Zahlungen. JPMorgan informierte seine Investoren bereits, dass sie womöglich auf ihre Dividenden verzichten müssen. Dies sei abhängig von der konjunkturellen Entwicklung in den USA. Programme zum Aktienrückkauf sind vorerst von fast allen Banken gestoppt worden.