Als erster Autobauer zieht Tesla die Preise für seine Fahrzeuge in China an. Eine Folge des andauernden Handelsstreits mit den USA. Im Reich der Mitte kosten neue E-Autos künftig einiges mehr. Obwohl China zu den wichtigsten Absatzmärkten des Herstellers zählt. Zeitgleich will Tesla seine Produktion teilweise nach dort verlagern, um den hohen Zollgebühren zu entgehen. Wird US-Präsident Donald Trump deshalb Elon Musk drohen, so wie schon Harley-Davidson?

Model X und S kosten 20.000 Dollar mehr

Um die Strafzölle auf seine elektrisch angetriebenen Autos zu kompensieren, hebt Tesla die Kaufpreise an. Das Unternehmen aus Kalifornien verlangt über 20.000 US-Dollar mehr. Diese News bezieht sich auf das Model X und das Model S. So geht es zumindest aus einem Bericht des Branchendiensts Electrek hervor.

Beschlossen wurde dies schon am vergangenen Wochenende. Tesla bezog dazu keine Stellung. Wer in China eines der Elektroautos kaufen möchte, legt dafür 22.600 bis 37.600 Dollar mehr hin. Von BMW gab es zwar schon eine ähnliche Ankündigung, jedoch ohne konkretes Datum. Tesla wollte wohl nicht zu viel Aufsehen damit erregen.

Bislang machen die chinesischen Umsätze 17 Prozent der gesamten Einkünfte aus. Die Regierung aus Peking arbeitet intensiv an sauberer Luft, vor allem in den dicht besiedelten Städten. Dabei wird die E-Mobilität als eine der wichtigsten Lösungen angesehen. Aktuell exportiert Tesla um die 15.000 Fahrzeuge pro Jahr nach China.

500.000 E-Autos in China produzieren lassen

Um mittelfristig die Strafzölle zu umgehen, soll in Shanghai ein riesiges Werk für Tesla entstehen. Heute habe man dazu eine Vereinbarung mit der Stadtverwaltung unterzeichnet. In zwei Jahren soll die Fabrik ihren Betrieb aufnehmen und jährlich 500.000 E-Autos vom Band rollen lassen.

Diese Pläne sind schon lange kein Geheimnis mehr. Dank dem Handelsstreit zwischen China und den USA, fühlte sich Elon Musk vermutlich besonders motiviert schnell zu handeln. Zumal im Reich der Mitte die Zahl der elektrischen Autos stark ansteigt. Somit spart man sich die Einfuhrzölle von 25 Prozent auf in den USA produzierte PKWs.

Mit dem Tesla-Werk in Shanghai setzt Musk ein wichtiges Zeichen. Parallel dazu will man auch in Europa die sogenannten „Gigafabriken“ bauen. Dazu fehlt bislang aber noch ein optimaler erster Standort.