Zum Jahresbeginn trat das Coronavirus in China zuerst auf bzw. wurde dort festgestellt. Daraufhin beschloss die Regierung ein straffes Maßnahmenpaket. Nach Angaben aus Peking funktionierte der harte Lockdown sehr gut. Über den Sommer hinweg blieben die Infektionszahlen niedrig. Zudem begannen Anfang November die ersten Tests mit einem Impfstoff. Diese positive Entwicklung verschafft dem Reich der Mitte einen großen Wettbewerbsvorteil.

Massiver Handelsüberschuss

Denn während die meisten anderen Nationen noch gegen die Pandemie kämpfen, kann China seine Produktion weitestgehend hochfahren. Dies schlägt sich in einem Handelsüberschuss von 75 Milliarden US-Dollar wider. Eine Verbesserung zum Vormonat um 102,9 Prozent. Der Außenhandel gewann insgesamt 13,6 Prozent. Ein wichtiger Faktor für das chinesische Reich.

Währenddessen wuchsen die Importe mit 4,5 Prozent vergleichsweise langsam. Denn die Ausfuhren stiegen in derselben Zeit um 21,1 Prozent. China beweist sich somit abermals als Exportmeister. Sprunghafte Anstiege verzeichnen die Ökonomen auch beim Einkaufsmanagerindex „Caixin“ sowie in der Beschäftigung.

Für China wuschen die Exportaufträge nun schon den vierten Monat am Stück. Während in anderen Ländern viele Fabriken unter Kurzarbeit laufen oder stillstehen, profitiert China davon. Somit kehrt sich das Wirtschaftswachstum zunehmend ins Positive. Als Corona im ersten Quartal alles beherrschte, ergab sich ein Minus von 6,8 Prozent.

Feuer für den Handelsstreit

Der enorme Zuwachs beim Handelsüberschuss könnte aber auch nachteilig wirken. Noch immer liegt das Reich der Mitte mit den USA im Handelsstreit. Noch-Präsident Donald Trump hatte ihn entfacht. Es bleibt abzuwarten, wie sein Nachfolger, Joe Biden, in diesem Punkt reagieren wird. Noch bestehen die zahlreichen Strafzölle. Ob und wann Biden die Gespräche aufnimmt, ist bislang unklar.

Problematisch ist ebenso die Wertentwicklung des Yuan. Die chinesische Währung erfährt in letzter Zeit einen starken Aufschwung. Setzt sich dieser Trend fort, könnte sich dadurch die Abnahme von Exportgütern verschlechtern.

Insgesamt bleibt der Ausblick für China aber positiv. Weshalb der Internationale Währungsfonds (IWF) der Volksrepublik ein Wirtschaftswachstum von 8,2 Prozent für 2021 zutraut.