Die Briten haben mit einer Mehrheit für den Ausstieg aus der Eurozone gestimmt. Der sogenannte Brexit wurde aber noch nicht durchgeführt und das genaue Datum weiß niemand. Doch schon jetzt steht fest, dass der Ausstieg definitiv der europäischen Wirtschaft schaden wird. Die Analysten rechnen auch für Deutschland mit gewissen Verschlechterungen.

Außenhandelsverband sorgt sich um die Zahlen

Die Wogen des Votums scheinen sich geglättet zu haben. Doch der Außenhandelsverband hält dies nur für eine vorübergehende Pause. Der Brexit wird kommen, so viel steht fest. Auch die deutsche Wirtschaft muss dann mit den Folgen leben. Anton Börner, Präsident des Außenhandelsverbandes BGA, fasst es so zusammen:

«Der politische und wirtschaftliche Flurschaden ist gewaltig. Unabhängig vom Brexit mussten wir schon im ersten Halbjahr eine deutliche Abkühlung in diesen wichtigen bilateralen Wirtschaftsbeziehungen verzeichnen.»

Für die Briten stellt Deutschland einen der Top 3 Handelspartner dar. Die Exporte haben sich zuletzt auf 89 Milliarden Euro belaufen. Und die Befürchtungen um den Brexit, sowie dessen schlussendliche Wahl, haben das Wachstum von 12,3 Prozent auf nur noch 0,5 Prozent gebremst, erklärte Börner.

Zu viel Ungewissheit über Brexit-Kriterien

Ohne einen konkreten Fahrplan zu haben, entschieden sich die Briten für den EU-Ausstieg. Nun ist Ruhe eingekehrt und alle hoffen auf einen konkreten Plan aus dem Vereinigten Königreich. Alle warten auf die genauen Vorstellungen, wie man den Brexit vollziehen will.

«Solange dies unklar bleibt, ist davon auszugehen, dass einige, sicher nicht nur deutsche Unternehmen, ihre Investitionspläne zumindest vorläufig auf Eis legen. Zudem verteuert der Wertverlust des britischen Pfunds unsere Exporte erheblich“, führte der Außenhandelspräsident fort.

Immer mehr Briten, vor allem die dort ansässigen Unternehmen, müssen sich nun eingestehen, dass dieses Votum und dessen Ausgang wohl nicht so verliefen wie erhofft. Analysten meinen, dass die Bewohner der Inseln sich auf bis zu 30 Prozent weniger Vermögen einstellen müssen. (Schätzung bis 2030) Börner beschreibt den Zustand für UK, Deutschland und den Rest der EU als „katastrophal“.