Im steten Wettkampf mit seinem europäischen Konkurrenten Airbus, hat Boeing nun einen Tiefflug in die roten Zahlen hingelegt. Es begann mit überraschenden Sonderabschreibungen vor einigen Tagen, nun bestätigen die Quartalszahlen alle Befürchtungen der Anleger. Der US-Konzern schwächelt, auch hinsichtlich seiner Aufträge im Vergleich zu Airbus.

Probleme mit Flugzeug-Technik

Boeing musste sich in letzter Zeit mit vielem rumärgern. Egal ob bei seiner Dreamliner-Serie, den Jumbo-Jets oder einem Tankflugzeug, irgendetwas wurde immer gefunden. Das vergangene Quartal war gezeichnet von Verlusten. Mit 234 Millionen US-Dollar musste der Flugzeugbauer das erste Mal seit sieben Jahren rote Zahlen verkünden. Im Vergleichsquartal von 2015 waren es noch 1,1 Milliarden Dollar an Gewinn gewesen. Seit 2009 lief es nicht mehr so schlecht für das Unternehmen. Wenigstens der Umsatz legte um ein Prozent zu. (24,8 Milliarden Dollar)

Durch dieses schlechte Ergebnis hat Chef Dennis Muilenburg seine Aussichten für das Jahr 2016 geändert. Zu Lasten der Anleger, denn diese dürfen nur noch bis maximal 6,60 Dollar je Aktie einplanen. Davor lag die Prognose noch bei 8,65 Dollar. Ein herber Rückschlag, den auszugleichen Boeing noch nicht so recht weiß.

Sonderabschreibungen in Höhe von 2,1 Milliarden Dollar haben alle Gewinne im Quartal getilgt und für den Tiefflug in die roten Zahlen gesorgt. Diese entstanden durch die oben genannten Probleme mit der Technik von drei Langstreckenjets. Die aktuellen Aussichten zwangen den Hersteller dazu, die schon gedrosselte Produktion der Boeing 747-8 weiterhin flach zu halten.

US-Militär muss auf neues Tankflugzeug warten

Einen dicken Auftrag hatte Boeing für das US-Militär an Land gezogen. Ein neues Tankflugzeug will man zur Unterstützung entwickeln. Dieses Projekt brachte Boeing schon in 2015 herbe Verluste ein und zieht sich immer noch hin. Zum vierten Mal muss für das Flugzeug eine höhere Kostenpauschale berechnet werden. Nachdem man in 2011 den Angebotskampf gegen Airbus gewonnen hatte, entwickelt sich dieser Auftrag nun zu einem Pleitegeier. Doch auch beim Konkurrenten stehen Probleme mit einem Triebwerk im Raum.

Hinsichtlich des Absatzes hat sich Boeing um zwei Maschinen verbessert und konnte 199 Flugzeuge ausliefern.