Die Bank of America hat mit ihren Spekulationen den Startschuss für die grosse Finanzkrise in 2008 gegeben. Sie hat sich mit Milliarden verzockt und wird nun mit Milliarden US-Dollar zur Kasse gebeten.

16,65 Milliarden Dollar Strafe

Denn die US-Regierung hat entschieden, in welcher Höhe die Bank of America eine Sanktion erhält. Umgerechnet 12,5 Milliarden Euro wird das Geldinstitut nun zahlen müssen, um für die betrogenen Anleger eine entsprechende Sanktion zu erhalten. Das Geschäft mit den maroden Hypotheken wird damit sehr teuer für die Bank. Die Bekanntgabe der Strafe erfolgte durch Justizminister Eric Holder am gestrigen Donnerstag in Washington. Kurz zuvor hatten schon einige Medien über das Urteil berichtet, dann kam die offizielle Bestätigung.

Die Strafsumme ist zugleich der grösste jemals verlangte Betrag bei einem Rechtsstreit mit der US-Regierung. Rechnet man die Gewinne der drei letzten Jahre der Bank of America zusammen, entsteht in etwa dieselbe Summe, welche nun gezahlt werden muss. Dieses Jahr wird mit dicken roten Zahlen für die Bank of America enden. Schon im März wurde sie mit 9,5 Milliarden Dollar zur Kasse gebeten, als die Entschädigung für die Unternehmen Fannie Mae und Freddie Mac fällig wurden. Sie hatten als Immobilienmakler bei den Hypotheken ihre Hände für die Bank ins Feuer gelegt.

Alles vorhersehbar?

Eine Bank nach der anderen muss in den USA den Geldsack öffnen. Viele Institute hatten sich an der Vergabe von schlecht abgesicherten Darlehen beteiligt und damit einen Bund von Finanzprodukten geschaffen, um bei Käufern eine gute Bonität vorweisen zu können. Ab 2007 hatten dann viele Hausbesitzer ein Problem mit dem Abzahlen ihrer Kredite und die faulen Kredite wurden gebündelt, als Wertpapiere deklariert und dann immer weiter gereicht, bis die Blase platzte.

Es bleibt zu hoffen, dass die Bank of America nicht dasselbe Schicksal erleidet wie die Investmentbank der Lehman Brothers in 2008. Diese hatte alles ausgelöst, denn als die Wertpapiere bei ihr angekommen waren, mussten sie aus Geldnot aufgelöst werden, was eine Kettenreaktion zur Folge hatte. Viele Menschen mussten ihre Häuser versteigern, die Immobilien verloren erheblich an Wert und die Investoren blieben auf Milliardenschulden sitzen. Trotzdem hat die Aktie im gestrigen Handel 4,1 % zugelegt.