Saudi-Arabien leidet unter dem niedrigen Ölpreis. Zu allem Übel dreht der Iran nun seinen Ölhahn noch kräftig auf. Da braucht es neue Ideen um das Milliardendefizit von 2015 auszugleichen. Die bestehenden Strukturen sollen daher grossen Reformen unterzogen werden. Eine Idee lautet dabei, dass der staatliche Ölkonzern Aramco den Schritt aufs Börsenparkett wagen soll.

Zwei Jahre Öl-Preisverfall

Bis zuletzt beharrte Saudi-Arabien auf seiner massiven Produktion von Rohöl, obwohl die Nachfrage diese bei Weitem nicht decken kann. Es bleibt auch vorerst dabei, eine Drosselung ist nicht in Sicht, dafür werden aber andere Strategien in Erwägung gezogen.

Kronprinz Mohammed Bin Salman stand der Nachrichtenagentur in einem Interview zu vielen Fragen Rede und Antwort. Aramco gilt als der grösste Ölkonzern weltweit und dieser befindet sich noch in der Hand Saudi-Arabiens. Spätestens 2018 soll dieser Lieferant von Rohöl an die Börse gehen. Bis zu fünf Prozent der Firmenanteile würde man dann privaten Investoren zur Verfügung stellen. Die Möglichkeit zur Übernahme besteht also nicht.

«Der Börsengang von Aramco und der Verkauf von Anteilen würde technisch gesehen Ölförderung als Haupteinnahmequelle durch Investitionen ersetzen», erklärte der Prinz.

Ausserdem will man einen Staatsfonds für Öleinnahmen einrichten. Schätzungsweise zwei Billionen Dollar wäre er schwer. Das wäre dann er grösste Ölfonds aller Zeiten. Diesen Platz nimmt momentan ein norwegisches Bündel im Wert von 825 Milliarden Dollar ein. Der saudische Staatfonds würde helfen die Ölgeschäfte zu verwalten und die wirtschaftliche Aufstellung besser zu strukturieren. Der grosse Plan dahinter besagt, dass sich Saudi-Arabien in den nächsten 20 Jahren unabhängig vom Öl als Haupteinnahmequelle machen will.

Weitere Massnahmen von Saudi-Arabien

Lange Zeit war das Land eine grosse Oase des Reichtums. Dann brach der Ölpreis schrittweise zusammen und die Bewohner mussten sich an einen enger geschnallten Gürtel gewöhnen. Ein Ende der Massnahmen ist noch nicht in Sicht, denn das Rekordminus von 98 Milliarden Dollar aus dem vergangenen Jahr soll sich nicht widerholen. Schon jetzt müssen die Bürger des Königreichs viel mehr für Benzin ausgeben. Auch die Unterstützungen bei Wasser und Strom sind weitestgehend weggefallen. In den nächsten Jahren wird sich dort viel verändern.