Apple hat sich zur Expansion in die europäischen Märkte entschieden. Kurz nacheinander werden verschiedene Investitionen getätigt. Unter anderem will man sich mit bis zu 600 Millionen Dollar beim Chipentwickler Dialog Semiconductor einkaufen. Parallel dazu rücken zwei deutsche Standorte in den Fokus des Smartphone-Herstellers.

Apple kauft Know How ein

Die Dialog Semiconductor Plc hat ihren operativen Sitz im britischen Reading. Verwaltet wird das Unternehmen jedoch zentral im deutschen Kirchheim unter Teck. Die hier hergestellten Chips, sowie weiteren Bauteile, finden in der Multimediabranche Anwendung. Mobilfunk und Automobil-Lösungen wurden zunehmend in den Mittelpunkt gestellt.

Dementsprechend kauft sich hier Apple das entsprechende Know How ein. Doch nicht nur das, denn Apple ist auch am Geschäft selbst interessiert. Dafür erhält Dialog Semiconductor künftig eine entsprechende Anzahl an Aufträgen von Apple. Mit der Investition hat sich der Konzern 300 Ingenieure und weitere Angestellte einverleibt. Davon sind auch die deutschen Standorte Neutaubing und Nabern betroffen. Hinzu kommen Swindon (Großbritannien) und Livorno (Italien). Knapp 16 Prozent der Belegschaft erhalten somit bald einen neuen Arbeitgeber.

Wobei dies kaum auffallen dürfte. In den letzten Jahren durften die Angestellten nämlich kaum etwas anderes entwickeln und produzieren. Apple-Produkte sind hier bestens bekannt und die Amerikaner wollen ihre Geschäftsbeziehung lediglich vertiefen. Zeitgleich schützt man sich vor Anfragen durch die Konkurrenz. Denn mit dem Deal gehen auch einige Lizenzen auf Dialog-Patente einher. Hauptsächlich jene Technologien welche zur Stromsteuerung hausintern entwickelt worden sind.

So fließen die 600 Millionen Dollar

Die gewünschten Patentlizenzen und Geschäftsbereiche lässt sich Apple 300 Millionen Dollar kosten. Weitere 300 Millionen fließen in Käufe von Dialog-Produkten in den nächsten drei Jahren. Ein Vorschuss sozusagen.

Vom iPhone-Konzern hieß es in diesem Jahr, dass man die Chips zur Stromsteuerung bald selbst herstellen wolle. Was Dialog kräftig unter Druck setzte. Doch nun scheint diese Idee vom Tisch, da sich Apple stattdessen eingekauft hat. Die neuen Vereinbarungen sollen bereits ab kommendem Jahr wachsende Umsätze generieren.

Dialog Semiconductor will nach Bekanntgeben der dritten Quartalszahlen ein Aktienrückkaufprogramm starten. Dabei will man sich bis zu zehn Prozent der Anteile zuückholen.