Wenn man den Berichten glauben darf, dann schnürt Amazon das größte Weihnachtsgeschenk für sich selbst. Der virtuelle Versandhandel floriert soweit, der beste Monat des Jahres steht vor der Tür. Da kann sich Amazon die Zeit nehmen und nach potentiellen Übernahmeprojekten Ausschau halten. Am schnellsten fündig wird man bei der Konkurrenz. As E-Commerce-Geschäft Souq hat es dem Internetriesen angetan. Mit diesem Kauf stünde dem Handel im Nahen Osten nichts mehr im Weg.

Eine Milliarde US-Dollar für Souq geboten

Im September hatte Souq an Goldman Sachs einen Auftrag vergeben. Diese sollten einen geeigneten Investoren finden, welcher bereit wäre bis zu 30 Prozent der Unternehmensanteile zu kaufen. Nun gibt es Neuigkeiten, die eine ganz andere Richtung vermuten lassen. Die Nachrichtenagentur „Bloomberg“ berichtet von einer möglichen Übernahme durch Amazon. Hierfür sei man bereit eine Milliarde US-Dollar zu investieren, erklärte Bloomberg unter Berufung auf einen Branchen-Insider.

Über Nacht würden Amazon völlig neue Märkte offen stehen, die bislang stiefmütterlich behandelt worden waren. Saudi-Arabien, Ägypten und die Arabischen Emirate stehen derzeit nicht auf der Top 10 Liste, obwohl es hier bekanntlich sehr liquide Kundschaft gibt. Souq hingegen hat hingegen genau hier seine Zielgruppe gefunden und erhält 45 Millionen Besucher pro Monat. In 31 Kategorien gibt es schon über 1,5 Millionen Produkte zu kaufen. Vermutlich schafft es der E-Commerce im Nahen Osten in diesem Jahr die Marke von 20 Milliarden US-Dollar zu knacken. Ein Potential, welches sich Amazon wohl gern einverleiben möchte, bevor eine Übernahme noch teurer wird.

Amazon und Souq verhandeln schon

Statt der nur 30 Prozent, geht es also nun um einen kompletten Kauf. Die Gespräche dazu laufen bereits, aber noch gibt es keine offizielle Stellungnahme zu den Verhandlungen. Souq hat derweilen noch verkaufte Anteile bei Tiger Global Management liegen. Dort sei man aber an einem Verkauf dieser interessiert, heißt es. Von Tiger Global Management gab es im Februar erst eine Finanzspritze im Wert von 275 Millionen US-Dollar. Mit dabei waren auch Naspers und weitere Investoren.