Zwar hat Airbus nicht mit abstürzenden Maschinen zu kämpfen (so wie Boeing), aber 2020 war trotzdem kein gutes Jahr. Corona-bedingt ließen sich weniger Maschinen verkaufen. Kein Wunder, denn der weltweite Tourismus ist nahezu vollständig zum Erliegen gekommen. Airbus schraubt deshalb seine Prognose herunter, konnte aber im vergangenen Quartal immerhin einen Gewinn erzielen.

Kleiner Hoffnungsschimmer zum Jahresende

So gibt der europäische Flugzeugbauer an, im vierten Quartal wieder schwarze Zahlen geschrieben zu haben. Dennoch zieht es die Jahresbilanz in den roten Bereich. Airbus musste einen Verlust von 1,1 Milliarden Euro angeben. Airbus-Chef Guillaume Faury fand dazu folgende Worte: „Das vergangene Jahr war eine Herausforderung für Airbus. Es ist weit von den ursprünglichen Erwartungen für 2020 entfernt.“ Mit dem Bekanntwerden dieses Ergebnisses, verlor die Aktie einiges an Boden. Gestern kostete sie in der Spitze noch etwas über 94€. Aktuell liegt das Wertpapier bei ungefähr 91€ und damit schon etwas über dem Tiefpunkt der letzten 24 Stunden.

In 2020 ging der Konzern davon aus, seine Produktion um etwa 40 Prozent zu senken. Außerdem gab es die Ankündigung, tausende Stellen streichen zu müssen. Der Boeing-Konkurrent reagierte damit auf die einschneidenden Probleme der Corona-Krise. Doch während der Pandemie konnte der Flugzeugbauer auch positive Aspekte finden. So ergaben sich mehr Bestellungen neuer Maschinen als Stornierungen. Weil sein stärkster Mitbewerber mit seiner 737 Max lange Zeit nicht abheben durfte, behauptete sich Airbus als Branchenführer. Jedoch wird es für Aktionäre weiterhin keine Dividende geben, um die Ausgaben schmal zu halten.

Prognose für 2021 geht von Vorjahresniveau aus

Da der internationale Flugverkehr weiterhin stark eingeschränkt ist, wagt Airbus nur eine vorsichtige Prognose. Demnach wäre das Ziel erfüllt, wenn sich in diesem Jahre genauso viele Flugzeuge ausliefern ließen würden, wie in 2020. Also eine Kennzahl von um die 566 Maschinen. Währenddessen ist noch absolut unklar, wie sich die Pandemie in diesem Jahr entwickeln werde.

Sollte die Tendenz weiterhin positiv sein, rechnet Airbus damit, sein Vorkrisenniveau frühestens in zwei Jahren zu erreichen. Für Anleger heißt es nun durchhalten, denn es ist bereits das zweite schlechte Jahr. In 2019 hatte Airbus mit Vorwürfen der Korruption zu kämpfen, zahlte eine Milliardenstrafe und verbuchte einen Verlust von rund 1,4 Milliarden Euro. Trotzdem blickt man positiv in die Zukunft und rechnet mittelfristig mit sichtbaren Verbesserungen der Bilanzen.