Nun gibt es kurz vor dem Jahreswechsel doch noch gute Nachrichten aus Washington. Demokraten und Republikaner konnten sich auf ein zweites, umfassendes Hilfspaket einigen. Kurz vor Ablauf der Frist kam es zu der Entscheidung, der Konjunktur mit weiteren 900 Milliarden US-Dollar unter die Arme zu greifen. Dabei sollen nicht nur Unternehmen vor der finanziellen Schieflage bewahrt bleiben.

„Mehr Hilfe ist auf dem Weg!“

So fasste es der republikanische Mehrheitsführer im Senat, Mitch McConnell, am gestrigen Sonntag zusammen. „Unsere Bürger kämpfen in dieser Weihnachtszeit mit der Pandemie, und sie werden dabei nicht alleine kämpfen.“ Ziel sei es, die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie bestmöglich abzufedern. Ob dies allein mit den neuen 900 Milliarden gelingen wird, mag keiner vorherzusehen. Dies hängt vor allem von der Entwicklung der Fallzahlen ab.

Zu Bedenken ist dabei, dass im Frühjahr schon einmal 2.200 Milliarden Dollar gewährt worden waren. Nun beginnt der Winter und es ist fraglich, ob die Finanzspritze bis zum Ende der Krise genügt?

Die wichtigsten Beschlüsse in Kürze:

  • Bis zu einer bestimmten Einkommensobergrenze sollen bis zu 600 Dollar je Erwachsenem gezahlt werden.
  • Es kommt zu einer Aufstockung der Arbeitslosenhilfe von maximal 300 Dollar pro Woche. Sie bezieht sich auf alle Bürger, welche wegen den Corona-Maßnahmen ihre Anstellung verloren haben.

Das neue Hilfspaket ähnelt also im Aufbau den Unterstützungen aus dem Frühling. Jedoch sind die Leistung mehrheitlich halbiert und somit weniger fördernd, um bspw. Armut vorzubeugen.

Darüber hinaus wurde das nationale Moratorium verlängert. Damit will die US-Regierung verhindern, dass Familien in den kommenden Wochen Zwangsräumungen erleiden. Aufgrund von Einkommensausfall, ist es vielen Menschen derzeit nicht möglich ihre Mietkosten bzw. Hausdarlehen zu bedienen.

Neuer Präsident wird bald vereidigt

Durch diese Finanzhilfen könnten sich Anleger beflügelt fühlen, den US-Börsen zum Jahresende hin einen Aufschwung zu verleihen. Viele Aktiengesellschaften, darunter 3M, Coca-Cola und Unilever, hatten in den vergangenen Wochen zuverlässig ihre Dividenden ausgeschüttet.

Spannend bleibt es dann auch Anfang 2021. In nicht einmal einem Monat wird Joe Biden als neuer US-Präsident vereidigt. Unter seiner Führung soll es weitere Unterstützung geben, heißt es. Der wochenlange Streit um das Hilfspaket hat damit endlich ein Ende gefunden.

Für Biden gibt es sogleich viel zu tun. Neueste Daten zeigen eine Armutsrate von 11,7 Prozent unter der US-Bevölkerung auf. In der letzten Woche gab es 885.000 neue Anträge für Arbeitslosenhilfe.